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Lust auf Spargel wächst von Tag zu Tag

Saisonstart auf Steinkrögers Hof - »Königliches Gemüse« wächst auf zwölf Hektar Fläche

Von Stefanie Westing
(Text und Fotos)
Senne (WB). »Wir sind früh dran in diesem Jahr«, sagt Helmut Steinkröger, Spargelbauer aus Senne. »Zu Ostern haben wir schon Spargel gestochen. Früher waren wir froh, wenn wir zum 1. Mai welchen auf den Tisch bringen konnten. Meistens war es aber erst eine Woche später so weit.«

Früher allerdings wuchs das »königliche Gemüse« auch nicht unter Folien und brauchte so länger, bis es reif war. Heute sind fast alle Felder, auf denen Spargel wächst, mit Folie abgedeckt. »Sie wirkt wie ein Wärmepuffer, außerdem sammelt sich darunter Feuchtigkeit«, erklärt der Experte. »Nachts kühlt die Erde nicht so stark aus, daher wächst der Spargel schneller.« Zwar gebe es Kunden, die nach Spargel fragen, der nicht unter Folie gezogen wurde. »Aber der schmeckt nicht besser. Es ist vielmehr so, dass unter der Folie der zartere Spargel wächst.«
Steinkröger kann auf eine lange Erfahrung in dieser Hinsicht zurückblicken. »Wir sind der älteste Spargelhof in Bielefeld. Mein Vater hat schon 1953 damit begonnen, Spargel anzubauen.« Im kommenden Jahr will Helmut Steinkröger den landwirtschaftlichen Betrieb komplett an Sohn Kai (29) weitergeben und sich mit Ehefrau Carla um den Vertrieb und den Verkauf kümmern. Dass der Senior im nächsten Jahr zur Spargelernte aber weiterhin mit Rat und Tat bereit steht, ist aber bereits jetzt klar.
Die Saison in diesem Jahr läuft aktuell gerade so richtig an. Die Lust auf das gesunde Gemüse wächst mit jedem Sonnenstrahl. Die ersten polnischen Hilfskräfte sind am Donnerstag eingetroffen, die übrigen kommen am Montag. »Zur Spargelzeit haben wir 35 Mitarbeiter, davon 16 Polen.«
Wenn die Helfer jetzt über die Felder laufen, schauen die Spargelstangen eher vereinzelt aus den großen Erdhügeln. Doch jeden Tag wird die Ausbeute größer. »Am Gründonnerstag kamen nur fünf Kilogramm zusammen, am Ostersamstag war es schon etwas mehr.« An guten Tagen in der Hochsaison werden zwischen 800 und 1000 Kilogramm Spargel gestochen. Die Saison geht bis zum Johannestag am 24. Juni. Idealerweise ist eine Stange zwischen 17 und 22 Zentimetern lang. Steinkröger rechnet damit, dass die Preise in diesem Jahr stabil bleiben.
68 Hektar Land bewirtschaftet die Familie. Auf zwölf Hektar wird Spargel angebaut. Verkauft wird alles im eigenen Hofladen. Von Anfang der kommenden Woche an werden auch die Gastronomen mit Spargel beliefert. Allgemein sei es so, dass die Leute nach heimischem Spargel fragen. »Den aus Griechenland oder anderen südlichen Ländern wollen sie nicht«, weiß Helmut Steinkröger. Kein Wunder, meint er - denn je frischer das Gemüse auf den Tisch kommt, desto besser schmeckt es. Er selbst isst seinen Spargel übrigens am liebsten einfach mit Kartoffeln und Butter. Ehefrau Carla dagegen probiert gern neue Gerichte aus. Eine Spargeltarte zum Beispiel will sie nächste Woche zaubern.
Ein Klassiker ist für sie das Spargelomelette: »Das hat schon unsere Oma Frieda früher immer zubereitet.«

Artikel vom 14.04.2007