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Trauer um Günter Gedlich

Dornbergs Fußballobmann starb im Alter von 56 Jahren

Bielefeld (WB/wjö). Der TuS Dornberg und mit ihm der gesamte Bielefelder Fußballkreis trauert um Günter Gedlich. Samstag verstarb der beliebte Funktionär im Alter von 56 Jahren an den Folgen der tückischen Krankheit ALS.

Günter Gedlich war ein stets tadelloser Sportsmann vom Scheitel bis zur Sohle. Weil er unweit der »Alm« aufwuchs, war es selbstverständlich, dass er seine ersten Fußballstiefel für den DSC Arminia schnürte. 18 Jahre war wer ein echter »Blauer«, durchlief von der E-Jugend an alle Nachwuchsstationen. Bei den Amateuren galt er später als umsichtiger Libero und Vorstopper. Seine vorzüglichen Leistungen brachten Günter Gedlich auch einige Berufungen in die Westfalenauswahl ein. Seine DSC-Trainer hießen damals Hellmut Meidt, Günter »Zapf« Gebhard und Hans Wendlandt. Zu Gedlichs Teamgefährten zählten u.a. Rudi Giersch, Otto Hönnl oder Dieter Weidehoff.
1975 zog es Günter Gedlich zum TuS Dornberg. Der Verein im Bielefelder Westen wurde ihm zur zweiten Heimat. Der Vollblut-Fußballer Gedlich verhalf dem TuS nicht nur als Spieler zum Aufstieg in die Landesliga, sondern übernahm später auch als Fußball-Obmann Verantwortung.
Selbst als es seinem neuen Verein in schwierigen Zeiten ausgesprochen schlecht ging, hielt Günter Gedlich ihm immer die Treue. Privat hatte der sympathische Sportler mit Ehefrau Ute und Tochter Katharina ebenfalls sein Glück im Westen gefunden.
Im November 2004 wurde die tückische Krankheit ALS (amyotrophische Lateralsklerose) bei ihm entdeckt. Die Diagnose war für die gesamte Familie Gedlich niederschmetternd. »Schließlich war ich vorher nie krank«, erzählte Gedlich dem WESTFALEN-Blatt anlässlich einer Homestory im Spätherbst 2005. Nur sehr schwer fügte er sich in sein Schicksal und war glücklich, dass ihn seine Ehefrau Ute und deren Schwester so umsorgte. Bis zuletzt interessierte sich Gedlich für den TuS Dornberg. »Ich war immer ein Kämpfer«, pflegte er zu sagen, wenn er auf seine Krankheit angesprochen wurde.
Im November 2005 stellten sich Arminias Profis für ein Benefizspiel gegen eine Bielefelder Stadtauswahl zu Gunsten von Günter Gedlich zur Verfügung. Die »große Bühne« auf der Rußheide war ihm eher peinlich. Jetzt lebt Günter Gedlich nicht mehr. Die Trauerfeier findet Freitag (20. April) um 11 Uhr in der Friedhofskapelle Kirchdornberg statt.

Artikel vom 16.04.2007