Bielefeld (cr). Fünf Werke der Künstlerin Antje Arens schmücken seit dem Wochenende die Neustädter Marienkirche. Die Ausstellung zum Thema »Ertasten - Berühren« solle die Gemeinde bis nach Pfingsten begleiten, so Pastor Alfred Menzel.
Mit ihren strahlenden, aber kalten Farben bilden Antje Arens Gemälde einen Kontrast zu den vergilbten Erdtönen, die die Kirche in ein warmes Licht tauchen. Das Spiel mit Licht und Schatten sowie die Berührung mit Erinnerungen ist der Künstlerin beim Malen besonders wichtig. Im Mittelpunkt ihrer Gemälde steht immer der Mensch, genauer noch, ihre eigene Persönlichkeit. Denn alle ausgestellten Bilder der gebürtigen Bielefelderin sind großformatige Selbstporträts. »Die Personen auf meinen Bildern halten im wichtigsten Augenblick inne. Sie sind eingefroren wie ein Standbild«, erklärt die Künstlerin, deren eigenes Abbild auf den Gemälden stets von unwirklichen Räumen umgeben ist. Auf Möbel oder Dekorationsgegenstände, die von der Botschaft der Bilder oder von der Person ablenken könnten, verzichtet Antje Arens, der die moderne Form ihrer Gemälde sehr wichtig ist. Mindestens zwei Mal im Jahr nähme die Neustädter Marienkirche zeitgenössische Kunst auf, so Pastor Alfred Menzel, der den Kontakt zu Antje Arens über ihre Mutter hergestellt hat. »Es ist interessant, wie radikal sie sich mit sich selbst beschäftigt«, bringt er seine Anerkennung für die Arbeiten der jungen Künstlerin, die kürzlich ihr Studium an der Kunstakademie Münster abgeschlossen hat, zum Ausdruck. Ihre Gemälde könnten der Gemeinde helfen, zentrale Fragen nach der eigenen Identität aufzunehmen, hofft Menzel, der die erste Einzelausstellung von Antje Arens gestern im Rahmen eines Gottesdienstes offiziell eröffnet hatte. Die Ausstellung läuft noch bis zum 3. Juni und kann täglich von 10 bis 18 Uhr besucht werden. Außerdem ist die Neustädter Marienkirche am 28. April für die »Nachtansichten«, die Nacht der Bielefelder Museen, Kirchen und Galerien, geöffnet.
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