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Polizisten-Bezahlung

Innenminister klärt den Fall


Mancher Kriminalbeamte wird auch nach vielen Berufsjahren noch von Tränen übermannt, wenn er neben einer Leiche steht - vor allem, wenn das Mordopfer ein Kind ist.
Die Arbeit in Mordkommissionen ist eine ganz besondere. In den ersten Tagen, wenn die Spuren noch frisch sind, wird rund um die Uhr gearbeitet, ohne Rücksicht auf die eigene Familie. Aber auch später, wenn der Acht-Stunden-Tag zurückgekehrt ist, nehmen viele Mord-Ermittler ihren Fall mit nach Hause. Nicht in ihrer Aktentasche, aber in ihrem Herzen und ihrem Kopf.
Diesen Menschen, die das abscheulichste aller Verbrechen aufklären, mit einem Federstrich die Karriereleiter zu kürzen und ihnen damit die Anerkennung zu versagen, die wir ihnen schuldig sind -Êdas war eine Fehlentscheidung.
Es spricht für Innenminister Ingo Wolf, dass er nicht stur an seinem Erlass festhält, sondern für die Argumente der 16 Kommissariatsleiter aufgeschlossen war und gestern eine Änderung versprochen hat.
Allerdings: Warum mussten es die Kommissariatsleiter sein, die für ihre Mitarbeiter die Kohlen aus dem Feuer geholt haben? Es wäre die Aufgabe der Polizeipräsidenten gewesen, sich in Düsseldorf für ihre Mord-Ermittler stark zu machen. Zivilcourage an der Spitze? Fehlanzeige! Christian Althoff

Artikel vom 18.04.2007