14.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Knut geht's auch bei der
sommerlichen Wärme gut

In drei Wochen kamen mehr als 300 000 Besucher

Berlin (dpa). Knut geht es gut - auch bei den derzeit frühsommerlichen Temperaturen um 20 Grad in Berlin.

»Das ist überhaupt kein Problem. Ein kleiner Eisbär ist in der Lage, solche Temperaturen wegzustecken«, sagte der Bären-Kurator des Berliner Zoos, Heiner Klös, am Freitag. »Knut hängt nicht in den Seilen und röchelt. Wenn es ihm zu warm wird, dann steckt er seine Nase ins Wasser oder geht drei Minuten länger ins Wasser«, beruhigte der Zoologe alle Besucher, die sich um das Wohl des vier Monate alten Eisbärenbabys sorgen. Ihr weißes Fell diene Eisbären genauso wirkungsvoll als Kälte- wie als Wärmeisolierung.
Auch der Besucheransturm beeinträchtige das Wohlbefinden des kleinen Eisbären nicht, sagte Klös. Am Freitag waren es genau drei Wochen, dass der neue Publikumsliebling des Berliner Zoos der Öffentlichkeit gezeigt wird - für jeweils zwei Stunden am Tag.
In dieser Zeit kamen nach Angaben des Zoos mehr als 300 000 große und kleine Besucher, um Knut zu bestaunen. »Das ist eine Verdoppelung der Besucherzahlen eines guten Frühjahrs«, zog der kaufmännische Leiter, Gerald Uhlich, Bilanz. Dank Knut habe der Zoo, der auf Landessubventionen angewiesen ist, geschätzt einen siebenstelligen Betrag zusätzlich eingenommen. Dazu zählten die Eintrittsgelder und die erstmals vom Zoo selbst vermarkteten Knut-Produkte wie Plüsch- Eisbären, T-Shirts, Postkarten und eine DVD über das Tier.
Klös betonte, dass der Berliner Zoo das Eisbärenbaby nicht auf dessen Kosten der Öffentlichkeit vorführe. »Wir zeigen Knut wie jedes andere Tier im Zoo.« Die Zukunft des jetzt 14 Kilogramm schweren Eisbärenbabys steht noch in den Sternen. Vermutlich mit einem Gewicht von 40 Kilo, das Knut nach Schätzungen des Zoologen in drei bis vier Monaten erreicht haben wird, werde der alltägliche Umgang mit den Pflegern nicht mehr möglich sein.
Im Sommer müsse der Zoo dann umbauen und ein eigenes Gehege für Knut herrichten. »Wir können Knut weder in die Eisbärengruppe im Zoo noch im Tierpark integrieren. Vor allem die Männchen in beiden Gruppen, aber auch die Frauen würden den jungen Bär wegbeißen, was auch lebensgefährlich werden könnte.« Ob Knut an einen anderen Zoo gegeben oder eine dritte Eisbärengruppe mit eigens für ihn abgestellten Bärinnen aufgemacht wird, soll Ende des Jahres entschieden werden.

Artikel vom 14.04.2007