14.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Der Dino und die Hühner

Eiweiß im Knochen eines Tyrannosaurus rex analysiert

Washington (dpa). Als Forscher vor vier Jahren einen Knochen von einem Tyrannosaurus rex fanden, hatten sie ein Problem. Der 68 Millionen Jahre alte Dinosaurierknochen war so groß, dass er nicht in einen Hubschrauber passte.

Die Wissenschaftler mussten das Fundstück aus der Urzeit für den Transport erst zerbrechen. Doch dabei machten sie eine sagenhafte Entdeckung: Das Innere des Knochens war nicht wie sonst üblich bei Funden dieser Art versteinert. Stattdessen gab der Knochen winzige Adern und weiches Material in seinem Inneren frei.
Das weiche Material war Eiweiß, so wie es auch in unseren Knochen vorkommt. Die genaueren Untersuchungen ergaben schließlich: Das Dino-Eiweiß ähnelt dem von Hühnern und Fröschen heute. Auch Molche haben ähnliche Knochen. Für die Forscherin Mary Schweitzer keine ganz große Überraschung: »Die Ähnlichkeit mit Hühnern hatten wir erwartet.« Schließlich seien die Urzeit-Echsen verwandt mit unseren Vögeln heute. Spanndend indessen sei nun die Fragestellung, welche anderen Tiere aus der Dino-Familie entstanden sind.
Unterdessen hat ein Ausgrabungsteam des Naturhistorischen Museums Braunschweig in der Sahara zwei spektakuläre Saurierskelette entdeckt. Bei einem der Tiere handele es sich um ein 20 Meter großes Exemplar eines Jobaria. Allein ein einziger Rückenwirbel wieg etwa 100 Kilo. Dinos vom Typ Jobaria hatten einen langen Hals und einen langen Schwanz. Sie waren Pflanzenfresser und lebten vor etwa 100 Millionen Jahren. Außer dem Jobaria entdeckten die Forscher ein zweites Tier, bei dem es sich um ein bislang unbekannten Pflanzenfresser aus der Gattung Iguanodon handeln könnte. Auf die Spur der Saurier waren die Wissenschaftler durch die Hinweise von Einheimischen gekommen. In wochenlanger Schwerarbeit legten die Paläontologen die beiden Tiere frei.
Die Knochen beider Saurier werden jetzt nach Deutschland transportiert. Sie sollen in Braunschweig untersucht werden.

Artikel vom 14.04.2007