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Kater Böckstiegel schnuppert Landluft

Schülerin Alina Rullkötter schrieb eine lustige Abenteuergeschichte über zwei Kater

Von Uta Jostwerner
und Bernhard Pierel (Foto)
Bielefeld (WB). »Hallo Leute, ich heiße Arrode und bin ein Kater. Ich wohne mit meinem Bruder Böckstiegel in der Nähe vom Siegfriedplatz.« So beginnt eine Abenteuergeschichte, die sich Alina Rullkötter (14) ausgedacht und ihrer Patentante Anke Schmidt zum Geburtstag geschenkt hat.

Die beiden Katzen gibt es wirklich. »Da sie auf einem Hof gegenüber des Böckstiegel-Hauses in Arrode geboren wurden, haben wir sie Böckstiegel und Arrode genannt«, erklärt Anke Schmidt. Niemand in der Umgebung vom Siegfriedplatz, wo die beiden grau getigerten Samtpfoten seit vier Jahren leben, wundert sich mehr, wenn da jemand nach Böckstiegel oder Arrode ruft. Auch nicht Alina Rullkötter, die die Kätzchen von klein auf kennt und gerne mit ihnen spielt, wenn sie bei ihrer Patentante zu Besuch ist.
Deshalb kam Alina vor drei Jahren dem Wunsch ihrer Tante gerne nach, die Tiere zu malen. »Dabei kam mir dann die Idee, eine Geschichte zu schreiben und die beiden Katzen auf eine Abenteuerreise zu schicken«, erzählt die Laborschülerin, die in Niederdornberg-Deppendorf ganz in der Nähe des Böckstiegel-Hauses lebt.
Dort schnuppern die Stadt-Katzen Böckstiegel und Arrode Landluft. Sie schlafen nachts im Freien, freunden sich mit einem dritten Kater an und werden allesamt von einer Katzenfängerin eingesperrt.
Nach geglückter Flucht und einem Tag auf einem Bauernhof bekommt Böckstiegel jedoch Heimweh. Zusammen machen sich die beiden auf den Nachhauseweg.
Etwa zwei Tage, erzählt Alina Rullkötter, habe sie damals an der Geschichte geschrieben und diese illustriert. Besonders die Zeichnungen gefielen dann auch Christiane Heuwinkel, der Museumspädagogin der Kunsthalle Bielefeld, der man eine Kopie der zehn handgeschriebenen Seiten hatte zukommen lassen. In einer E-Mail bedankt sie sich für die Zusendung, lobt die Zeichnungen und betont, wie sehr Böckstiegel gerade auch die Kinder aus der Region fasziniere. Dass man aber auch Katzen nach Peter August Böckstiegel und seinem Geburtsort benenne, sei indes neu und sehr witzig.
In jedem Fall aber lässt die Geschichte der damals elfjährigen auf viel Fantasie und ein sicheres Gespür für Spannung schließen. »Geschichten schreibe ich schon, seit ich zur Schule gehe«, erzählt Alina Rullkötter, die sich durchaus vorstellen kann, den Beruf des Schriftstellers zu ergreifen. Selbst liest sie auch gerne und viel: »Am liebsten Krimis.«
Ihr eigener Katzen-Krimi über Arrode und Böckstiegel ist zwar in keinem Verlag erschienen, jedoch in der Kunsthalle als Kopie erhältlich. Ebenso per E-Mail bei:
schmidt@kurz-um.de

Artikel vom 17.04.2007