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Sekten-Guru ist auf der Flucht - Prozess geplatzt

Landgericht Detmold will Haftbefehl erlassen

Kommt nicht zur Verhandlung: Arno W.

Detmold (WB/ewp). Sektenführer Arno W. (51), der sich kommenden Montag mit seiner Ehefrau Julie (52) vor dem Detmolder Landgericht wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verantworten sollte, ist auf der Flucht. Über seinen Rechtsanwalt Rüdiger Weidhaas (Ludwigshafen am Rhein) ließ der Angeklagte aus Oerlinghausen gestern das Landgericht wissen, dass er und seine Ehefrau am Montag nicht vor Gericht erscheinen werden.
Eine Begründung nannte der Anwalt, der derzeit in der Türkei in Urlaub weilt, nicht. Gerichtssprecher Hanno Gerhardt: »Die Hauptverhandlung ist abgesagt. Vermutlich schon am Montag wird die Große Strafkammer einen internationalen Haftbefehl gegen die Angeklagten erlassen.«
Die Angeklagten sollen sich zuletzt in Südfrankreich aufgehalten haben. Gerhardt: »Wir gehen davon aus, dass sich Arno W. und seine Ehefrau in ein anderes Land absetzen, um einer Auslieferung zu entgehen.«
Wie diese Zeitung am 10. April berichtete soll der 51-Jährige im Jahr 1994 die damals 13-jährige Lea Saskia L. in Bayern und Monchique (Portugal) in neun Fällen sexuell missbraucht haben. Die Angeklagten und das Opfer gehörten zu einer von Arno W. geführten Sektengemeinschaft, die sich »Lichtoase Rannariedel«, »Janus Foundation« oder »Ramtha-Sekte« bezeichnete und vorgab, Botschaften des Gottes Ramtha übersetzen zu können.

Artikel vom 13.04.2007