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Massa gibt die richtige Antwort

Formel 1: Hamilton wieder auf dem Podium - Platz vier für Heidfeld

Sachir (dpa). Mit einem Triumph in der Wüste ist Felipe Massa Wiedergutmachung für sein Malaysia-Debakel gelungen, »Wunderkind« Lewis Hamilton schrieb in seinem Silberpfeil Formel-1-Geschichte. Noch nie ist einem Rennfahrer solch ein Einstand gelungen.

»Drei Mal auf dem Podium in den ersten drei Rennen, was soll ich da noch sagen?«, sagte Hamilton nach Platz zwei. Beim »Großen Preis von Bahrain« verhinderte der Brite einen Ferrari-Doppelsieg, denn der Finne Kimi Räikkönen im zweiten Wagen der Italiener wurde Dritter vor dem bärenstarken Nick Heidfeld.
Der BMW-Pilot überholte sogar Weltmeister Fernando Alonso. »Es hat mehr Spaß gemacht als im letzten Rennen. Es hat mich überrascht, dass wir einen McLaren schlagen konnten«, sagte Heidfeld. Nico Rosberg im Williams verfehlte als Zehnter genauso die Punkteränge wie Ralf Schumacher im Toyota als Zwölfter und Adrian Sutil im Spyker auf Rang 15.
Nach der Revolution der Nummer-2-Fahrer bei Ferrari und McLaren-Mercedes dürfen sich die Fans auf eine spannende Formel-1-Saison freuen. Mit jeweils 22 Punkten liegen Hamilton, der Spanier Fernando Alonso und Räikkönen nach dem dritten Saisonrennen gleichauf. Der Brasilianer Massa folgt in der Wertung mit 17 Zählern als Vierter.
»Das war die Antwort auf die vielen Kritiken. Nun werde ich ganz andere Schlagzeilen lesen«, sagte der zuletzt so sehr gescholtene Massa. In beeindruckender Manier meldete er sich zurück und mit seinem dritten Karriere-Sieg seine Anwartschaft auf den Nummer-1-Status bei Ferrari und damit auf die Nachfolge des zurückgetretenen Rekordweltmeisters Michael Schumacher an.
In 1:33,27,515 Stunden gewann der Brasilianer den Wüsten-Grand-Prix in Sachir über 57 Runden. Nach den 308,328 Kilometern auf der 5,142 Kilometer langen Strecke hatte er einen Vorsprung von 2,3 Sekunden auf Hamilton. Für den Neuling gab es ein Extra-Lob von Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug: »Ich hätte nie gedacht, dass er so auftrumpft. So etwas kann man sich wirklich nicht erträumen.«
Vor 45 000 Zuschauern lag Räi-kkönen auf Rang drei 10,8 Sekunden hinter seinem Teamkollegen Massa zurück. Der erneut viertplatzierte Heidfeld war 13,8 Sekunden zu langsam. Bis zum Europa-Auftakt am 13. Mai in Barcelona wollen die Münchner den Rückstand aufholen. »Es war unser bisher stärkstes Rennen. Erstmals waren wir so schnell wie die Topteams und konnten sogar den Weltmeister auf der Rennstrecke überholen«, sagte BMW-Motorsport-Direktor Mario Theissen.
Massa, der vor einer Woche in Malaysia den Start verschlafen hatte, machte es in Bahrain besser: Der Brasilianer verteidigte die fünfte Pole-Position seiner Karriere souverän, dafür ließ sich sein Teamkollege Räikkönen abhängen. Der Finne musste Alonso vorbei lassen. Auch Rosberg und Schumacher fielen zurück. Während die Top-Piloten mit dem schwierigen Grand-Prix-Start gut zurechtkamen, verursachte Neuling Adrian Sutil einen Unfall. Der Spyker des Münchners wurde repariert. Als das Safety-Car wieder in die Boxengasse abbog, gaben vor allem Massa und Hamilton Gas. Der Brasilianer und der Brite lagen bis zu den ersten Boxen-Stopps bis zu zehn Sekunden vor ihren Teamkollegen Alonso und Räikkönen. Lediglich Heidfeld konnte dem Tempo des Rot-Silbernen-Quartetts folgen. Durch einen schnellen Stopp konnte Räikkönen seinen Rivalen Alonso in Runde 24 überholen.
Dann schlug die Stunde von Heidfeld, der in Runde 32 Alonso hinter sich ließ: »Da hätte ich vor Freude am liebsten die Hände hoch gerissen. Aber ich musste ja noch ein paar Kilometer fahren.«

Artikel vom 16.04.2007