12.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Tausende Jobs auf der Kippe«

Opel-Gesamtbetriebsrat befürchtet Überkapazitäten beim neuen Astra

Rüsselsheim (dpa). Beim Autobauer Opel stehen nach Betriebsratsangaben wegen Überkapazitäten erneut mehrere tausend Jobs sowie ein Werk in Europa auf der Kippe.

Dem Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) drohten bei der Produktion der nächsten Generation des Kompaktwagens Astra massive Überkapazitäten, sagte Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz gestern. »Dabei gibt es eine zukünftige Lücke von 230000 Einheiten. Das entspricht ungefähr der Kapazität eines Werkes wie Bochum oder Antwerpen.«
Am kommenden Dienstag werde das Management mit europäischen Arbeitnehmervertretern über den Abbau von Überkapazitäten verhandeln. Seit 2005 hatte GM im lange defizitären Europageschäft 12000 Stellen gestrichen, die meisten bei der Tochter Opel.
Der US-Mutterkonzern will die Kosten für die Astra-Produktion künftig um mindestens 450 Millionen Euro senken, verlautete aus Konzernkreisen, die einen Bericht des Magazins »Capital« bestätigten. Dies sei das Ergebnis einer internen Hochrechnung. Ein GM-Europa-Sprecher wollte die Zahlen nicht kommentieren. Er verwies auf die laufenden Verhandlungen zwischen Management und Betriebsrat über die künftigen Produktionsstandorte für den Astra, die im März begonnen hatten.
»Eine Entscheidung wird erst zum Jahresende fallen«, sagte der Sprecher in Zürich, es gebe keinen Zeitdruck. Franz erwartet dagegen schon eine Entscheidung nach der Sommerpause und sprach von einer »heißen Phase« der Verhandlungen. Im Fall von Stellenstreichungen kündigte Franz massiven Protest an. S. 4: Kommentar

Artikel vom 12.04.2007