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Hymnische
Refrains zum
Mitsingen

»Rise Against« im Ringlokschuppen

Von Hanne Biermann
Bielefeld (WB). Es war ein Konzert wie geschaffen für alle Bielefelder Headbanger und Crowdsurfer: Am Mittwochabend brachte die Band »Rise Against« mit ihrer exzellenten Mischung aus Melodic Hardcore und Punkrock den Ringlokschuppen zum kochen.

Die Amerikaner hatten gleich zwei Vorbands mitgebracht. Die »Cancer Bats« aus Kanada konnten zwar nicht mit ihrer Musik, aber dafür dank ihrer energiegeladenen Show beeindrucken. Matt Caughthran, Sänger der zweiten Vorband »The Bronx«, hatte sich bereits beim ersten Song die Seele aus dem Leib geschrieen. Mit wenig Kraft in der Stimme, viel Alkohol und dem wiederholten Bad in der Menge ließen sich auch die Kalifornier vom Publikum feiern.
Dann betraten, von den Fans bereits lautstark gefordert, die vier Musiker von »Rise Against« die Bühne und begeisterten mit einer gelungenen Mischung aus Liedern ihres aktuellen Albums »The Sufferer & The Witness« sowie mit älteren Songs der ersten drei Alben. Dank der hymnischen Refrains der Lieder, wie etwa bei »Behind Closed Doors« und »Give It All«, konnten die Fans immer wieder ihre Textsicherheit unter Beweis stellen und lautstark mitsingen.
Zu Beginn der Zugaben hatte Sänger Tim McIlrath die Bühne für sich allein und sang die ruhigeren Lieder »Swing Life Away« und »Tour Song«, eine Coverversion der amerikanischen Punkrockband »Jawbreaker«, zu denen im Publikum zahlreiche Feuerzeuge aufflammten.
Die Rückseite der Gitarre des Sängers zierte der Text »Out Of Step«, den er dem überwiegend jungen Publikum wiederholt präsentierte. Die Vermutung liegt nahe, dass dies eine Anspielung auf das gleichnamige Lied der Band »Minor Threat« ist, das eine ablehnende Haltung zu Alkohol und Drogen einnimmt. So vermittelten die vier überzeugten Veganer von »Rise Against« auch außerhalb ihrer Liedtexte, welche Weltanschauung sie vertreten.
Der einzige Wermutstropfen des Konzerts war das frühe Ende: Der Auftritt von Tim McIlrath (Gesang und Gitarre), Zach Blair (Gitarre), Brandon Barnes (Schlagzeug) und Joe Principe (Bass) endete bereits nach einer knappen Stunde.

Artikel vom 13.04.2007