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Immer mehr Kinder geimpft

Deutlich niedrigere Quote bei den Jugendlichen

Münster/Bielefeld (dpa). Immer mehr Eltern lassen ihre Kinder gegen Infektionskrankheiten impfen.

»Wir verzeichnen seit Jahren einen Anstieg der Schutzimpfungen«, sagte der Experte für Infektiologie des Landesinstituts für den öffentlichen Gesundheitsdienst mit Sitz in Bielefeld und Münster, Matthias Schröter, anlässlich des jüngsten Weltgesundheitstages.
98 Prozent der Kinder seien gegen Tetanus, Diphterie und Kinderlähmung geimpft, knapp 95 Prozent vor Masern, Mumps und Röteln. Einzig bei Jugendlichen gebe es noch deutlich niedrigere Impfquoten. Der Weltgesundheitstag steht unter dem Motto »Gesund bleiben - sich vor Infektionskrankheiten schützen«.
»Es ist nicht einfach, Jugendliche zum Arzt zu bekommen«, sagte Schröter. Deshalb seien beim Masernausbruch in NRW im vergangenen Jahr vor allem Jugendliche betroffen gewesen. Wichtig sei es, die Hemmschwellen gegenüber dem Impfen abzubauen und zu zeigen, dass Nebenwirkungen »extrem selten« seien. Jugendliche müssen zum Impfen, weil sie als Kinder gar nicht geimpft wurden oder weil sie eine Auffrischung brauchen.
Seit vergangenem Jahr empfiehlt die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts neben den klassischen Impfungen auch einen Schutz gegen Meningokokken und Pneumokokken. Meningokokken sind Bakterien, die lebensgefährliche Hirnhautentzündungen auslösen. Pneumokokken verursachen Lungenentzündung.
Schutzimpfungen sind so genannte aktive Impfungen. Dabei werden tote oder lebende Erreger gespritzt. Dadurch wird der menschliche Körper aktiv und bildet Antikörper. »Der Schutz hält dann mindestens zehn Jahre«, sagte Schröter. Bei Passiv-Impfungen hingegen werden Antikörper verabreicht. Dies sei in der Regel eine Notfallmaßnahme, etwa nach einer Infizierung mit Tollwut durch einen Tierbiss. Eine passive Impfung schütze allerdings nur für drei bis vier Wochen.
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Artikel vom 12.04.2007