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Eine bitter-süße Liebesgeschichte

Film »Hanami« von Doris Dörrie

Drehen in Berlin: Hannelore Elsner, Doris Dörrie und Elmar Wepper (v.l.).
Berlin (dpa). In Berlin haben die Dreharbeiten zu Doris Dörries neuem Film »Hanami« (Kirschblüten) begonnen. Nach zweiwöchigen Aufnahmen in Japan dreht das Produktionsteam noch bis Ende der Woche in der Hauptstadt. Der Film erzählt die Geschichte eines älteren Ehepaars, dargestellt von Elmar Wepper und Hannelore Elsner. Als seine Frau plötzlich stirbt, beschließt der Mann, das Leben zu führen, auf das sie ihm zuliebe verzichtet hatte.
Die bitter-süße Liebesgeschichte ist nach dem japanischen Fest »Hanami« benannt, das während der Kirschblüte gefeiert wird. »Die Kirschblüte ist ein Symbol für Vergänglichkeit«, sagte Regisseurin und Drehbuchautorin Dörrie (»Nackt«), die bereits zwei Mal in Japan gedreht hat. »Sie erinnert daran, wie wahnsinnig kurz, zerbrechlich und schön das Leben ist.« Viele Menschen würden die Chance verpassen, sich gegenseitig zu sagen, wie sehr sie sich lieben. »Das hat viel damit zu tun, dass wir glauben, dass wir ewig leben«, meinte Dörrie. »Wenn man älter wird, stellt man fest, dass Liebe nicht nur strahlend ist, sondern ganz viel mit Verletzlichkeit zu tun hat«, ergänzte Wepper.
Zugleich geht es in dem Film um die Liebe zwischen Eltern und Kindern. Nach dem Tod seiner Ehefrau Trudi steht Rudi ganz allein da, weil seine Kinder keine Zeit haben, sich um ihn zu kümmern. »Alt und Jung haben in Deutschland so eine seltsame Furcht voreinander«, sagte die Regesseurin.
Der Film lebe von Spontaneität und Improvisation, sagte Nadja Uhl, die zum ersten Mal seit der Geburt ihrer Tochter wieder vor der Kamera stand. Ende 2007 oder Anfang 2008 soll der Film ins Kino kommen.

Artikel vom 12.04.2007