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Opel

Der Schrecken kehrt zurück


Vor gut zwei Jahren gingen sie schon einmal auf die Straße und vor die Werkstore. Die »Opelaner« demonstrierten für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Das Werk in Bochum wurde zwar gerettet. Insgesamt aber hat der US-Mutterkonzern General Motors (GM) in Europa 12000 Arbeitsplätze gestrichen, die meisten davon bei der Tochter Opel, die meisten in Deutschland.
Nun kehrt das Schreckensszenarium zurück - schneller als uns lieb sein dürfte. GM kämpft nach wie vor gegen das defizitäre Europageschäft an. Es wird spekuliert, GM wolle die Kosten für die Astra-Produktion um 450 Millionen Euro senken. GM-Europa-Präsident Carl-Peter Forster hatte bereits kürzlich mit weiterem Stellenabbau gedroht.
Den Sparüberlegungen liegt nach Medienberichten ein Horrorbild zugrunde, wonach die Überkapazitäten von derzeit 88000 Stück bis auf 280000 Stück im Jahr 2010 steigen. Gründe seien der harte Wettbewerb und die rasant steigende Produktivität. Beim künftigen Astra solle die Fertigungszeit von derzeit 24 Stunden pro Auto auf 15 Stunden sinken.
Der Betriebsrat nimmt die Warnungen ernst - und sieht schwarz. Der weltweite Kampf um Marktanteile in der Autobranche könnte erneut tausende Beschäftigte treffen, auch in deutschen Betrieben. Es wäre - mitten hinein in die derzeit vielen guten Nachrichten aus der Wirtschaft - eine Schreckensmeldung, die auch viele Zulieferer treffen würde. Edgar Fels

Artikel vom 12.04.2007