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Die Durststrecke beenden
Der neue Fiat Bravo kommt an diesem Wochenende zu den Händlern
Die Durststrecke in der Golf-Klasse für Fiat ist lang. Jetzt wollen die Italiener hier aber endlich wieder einen Erfolg landen. Als Erfolgs-Typ auserkoren haben sie dafür den Bravo, der diesen Samstag auf den Markt kommt.
Eigentlich sollte der Nachfolger des wenig in Erscheinung getretenen Stilo bereits vier Wochen eher auf die Straßen rollen. Die Verzögerung begründet Manfred Kantner, Vorstand von Fiat Deutschland, mit der zu dem Zeitpunkt noch nicht ausreichend verfügbaren Stückzahl. Denn die Ziele sind hoch gesteckt. 14 000 Bravo sollen schließlich noch in diesem Jahr in Kundenhand gehen. Da müssen alle Händler vom Start weg bestens bestückt sein. Und sie sollten auch zur neuerlichen Namensänderung des Autos Rede und Antwort stehen können. Zur Erinnerung: Der Vorgänger des Stilo hieß bereits Bravo und hatte die Limousinen-Schwester Brava an seiner Seite. Beide Versionen blieben allerdings deutlich hinter den Verkaufs-Erwartungen zurück.
Kantner spricht im Hinblick auf den neuen Bravo dennoch von einem »grundsätzlich positiv besetzten Namen« und gibt damit die entsprechende Parole für die Verkaufsgespräche aus.
Doch es ist vor allem das Auto, das Überzeugungsarbeit leisten muss. Wir hatten bereits Gelegenheit, den Bravo ausgiebig zu fahren. Dabei hinterließ der Viertürer mit Steilheck einen generell guten Eindruck. Bei der Gestaltung der Karosserie ist es den Designern gelungen, eine Reihe von Coupé-Elementen einzubringen. Das gilt vor allem für die Dachlinie und die C-Säule. Mehr junge Leute als bisher sollen sich von der durchaus gelungenen Form angesprochen fühlen. Absolut gelungen ist auch der Innenraum. Frisch und modern wirken Materialien, Farben und die Gestaltung des Instrumententrägers.
Fahrer und Beifahrer sitzen bequem auf guten Halt gebenden Sesseln. Auf der Rückbank lässt es sich ebenfalls noch ordentlich reisen.
Der Laderaum hinter der weit öffnenden Klappe des 4,34 Meter langen, 1,79 Meter breiten und 1,49 Meter hohen Bravo fasst im Normalfall 400 Liter (Spitzenwert in dieser Klasse). Wird die Rückenlehne umgeklappt, wächst das Volumen bis auf 1175 Liter. Nach dem Umklappen entsteht allerdings keine wirklich ebene Fläche - und das Ladegut muss über eine deutlich zu hohe Kante gewuchtet werden. Das können viele Konkurrenten besser.
Fahrerisch kann der Bravo indessen überzeugen. Die Balance zwischen straffer Sportlichkeit und Komfort ist richtig gut gelungen. Der Italiener liegt gut in der Hand, wieselt kreuzbrav um die Ecken.
An den Start geht der Bravo mit drei unterschiedlichen Motoren. Basis ist der 90 PS (66 kW) starke 1,4-Liter-Benziner zum Preis von 15 400 Euro, den wir allerdings noch nicht fahren konnten. Die beiden 1,9-Liter-Diesel leisten wahlweise 120 PS (88 kW/19 000 Euro) oder 150 PS (110 kW/22 000 Euro). Beide Selbstzünder überzeugen mit Durchzugskraft und Laufruhe.
Später im Jahr folgen noch zwei komplett neu entwickelte 1,4-Liter-Benziner mit Turbolader. Sie leisten 120 und 150 PS.
Zwar ist schon die Basis-Ausstattung Active recht umfangreich bestückt - vor allem im Hinblick auf die Sicherheit mit sieben Airbags und ESP -, doch empfehlenswert ist das Dynamic-Paket (beim großen Diesel der Einstieg), das für 1500 Euro mehr unter anderem Klimaanlage, RDS-Radio mit CD-Player und Nebelscheinwerfer bietet. Wolfgang Schäffer

Nächste Woche:der neue Audi A5

Artikel vom 21.04.2007