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SPD verliert
Mitglieder

Partyaffäre als Grund

Von Ernst-Wilhelm Pape
Detmold (WB). In der Partyaffäre um den suspendierten Vorsteher des Landesverbandes Lippe, Joachim Bünemann (54/SPD), hat es die ersten Parteiaustritte gegeben.

Für den stellvertretenden SPD-Ortsvereinsvorsitzenden in Extertal, Uwe Terwonne (50), ist es nicht nachvollziehbar, dass Bünemann in der Partei bleibt. Terwonne, der bis 2004 Geschäftsführer der Staatsbad Meinberg GmbH, einer 100prozentige Tochter des Landesverbandes war, hatte am Karfreitag sein Parteibuch zurückgegeben. Terwonne: »Aufgrund der Partyaffäre hat es noch weitere Austritte gegeben. Dass Bünemann seine Ämter und Mandate zurückgegeben hat, soll die Partei nur beruhigen.«
Der 54-Jährige war vom Landgericht Detmold wegen Vorteilsnahme zu einer Geldstrafe von 7800 Euro verurteilt worden. Terwonne hatte sich in einem offenen Brief kritisch mit dem Fall Bünemann auseinander gesetzt. Daraufhin sei er von Verantwortlichen der SPD Lippe als »Drecksack, Königsmörder und Verräter beschimpft worden«, sagte Terwonne dieser Zeitung. Aus der Bevölkerung und von der SPD-Basais habe er hingegen viel Zuspruch erhalten.
Die Partyaffäre und die Vorteilsnahme von Bünemann hätten sich in einer Zeit ereignet, in der der Landesverband Arbeitsplätze abbauen musste. Dies müsse auch der Partei zu denken geben.

Artikel vom 11.04.2007