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Unter Kennern ist Hal Foster Kult
Vom Büroboten zum Geschichtenerzähler: der Erfinder von »Prince Valiant«
»Prinz Eisenherz«, das große Ritter-Epos von Hal Foster, startete am 13. Februar 1937 in diversen amerikanischen Zeitungen, darunter das »New York Journal«.
Einmal wöchentlich gab's von diesem Tag an in der Sonntagsausgabe eine ganzseitige Bildergeschichte. Fosters detailfreudige Darstellung und der Mix aus Fabel und realen historischen Bezügen machen die Abenteuer vom »Prinzen mit dem singenden Schwert« lebendig und spannend. Bis heute fasziniert die zeichnerische Qualität der Bilder.
Harold Rudolph Foster wurde am 16. August 1892 in Halifax (Kanada) geboren. Schon als Junge zeichnete er gern, verließ aber bereits mit 14 die Schule und arbeitete zunächst als Bürobote und Stenograph. Abenteuerlicher war seine Zeit als Trapper und Betreiber einer Goldmine - die aber offenbar nicht sehr ergiebig war. So begann Foster nebenbei mit Katalog-Illustrationen.
Um 1920 wurde er professioneller Plakat- und Werbezeichner. Doch der junge Familienvater gab sich damit nicht zufrieden - er sah sich als Künstler und besuchte Abendkurse an der Chicago Academy of Fine Arts, wurde durch sein Talent und seine Akribie schließlich einer der begehrtesten Zeichner des renommierten Palenske Young Studios für Illustrationen.
Als dieses die Rechte erwarb, den Roman »Tarzan« von Edgar Rice Burroughs als Comicstrip zu adaptieren, wurde Hal Foster dessen erster Zeichner. Am 7. Januar 1929 erschien die erste Tarzan-Seite. Hal Fosters Verzicht auf Sprechblasen ließ ihm mehr Platz für die detaillierte Ausgestaltung seiner Hintergründe und wurde schnell zu seinem Markenzeichen.
Der legendäre Großverleger William Randolph Hearst war so beeindruckt von Hal Fosters Arbeiten, dass er ihn für sein eigenes Unternehmen anwarb - und ihm ermöglichte, eine eigene Comicreihe zu erschaffen. Am 13. Februar 1937 erschien die erste Seite von »Prince Valiant« (Prinz Tapfer). Ungewöhnlich war damals, dass die Serie ausschließlich auf den großformatigen und farbigen Seiten der Sonntagsbeilagen erschien und nicht auch wochentags in schwarzweiß. So nahm die neue Serie schon von Anfang an eine Sonderstellung unter den damaligen Comics ein.
Nach mehr als 34 Jahren und 1788 Seiten übergab Foster am 23. Mai 1971 seinem Nachfolger John Cullen Murphy die Fortführung der Sage. Bis 1980 fertigte er jedoch noch Skizzen an und schrieb die Geschichte weiter. Kurz vor seinem 90. Geburtstag verstarb Hal Foster am 25. Juli 1982.ÊDer zweite »Eisenherz«-Zeichner Murphy starb im Jahr 2004, inzwischen malt Gary Gianni die Geschichten.
Beim Bocola-Projekt jedoch geht's, wie gesagt, nur um die Hal-Foster-Originale. Unter Kennern gilt er als unerreicht.
www.bocola.com

Artikel vom 28.04.2007