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Raab gegen
Gottschalk?

Moderator Opdenhövels Visionen

Köln (WB). »Wetten dass...« gilt seit Jahren in der Samstagabend-Unterhaltung als unschlagbar. Doch das könnte sich schon bald ändern. Denn das Pro7-Format »Schlag den Raab« (Samstag, 20.15 Uhr) ist auf dem Vormarsch, moderiert von Matthias Opdenhövel. Der gebürtige Ostwestfale verrät im Interview mit Victor Fritzen, warum er sich vorstellen könnte, künftig gegen Gottschalk & Co. anzutreten.
Moderator Matthias Opdenhövel (36).

Was reizt Sie daran, »Schlag den Raab« zu moderieren? Opdenhövel: Da kommen viele Komponenten zusammen. Die Sendung wird in der Königsdisziplin, also Samstagabend, gesendet. Da lässt man sich natürlich nicht breitschlagen, sondern meldet sich freiwillig. Wir senden entspannte fünf Stunden, dagegen ist »Wetten dass« gerade einmal die Tagesschau, wenn man die Relationen sieht. Stefan kann vieles, nur das Verlieren gehört überhaupt nicht zu seinen Stärken. Das ist das, was die Sendung prägt. Wenn er nicht mit einem derart unmenschlichen Ehrgeiz an die Aufgaben gehen würde, würden die Leute vermutlich auch nicht so zahlreich am Bildschirm bleiben. Stefan will immer der Schnellste, Beste und Weiteste sein, das fesselt die Zuschauer eben an den Schirmen. Sie wollen ihn wohl leiden sehen. Und ich habe den besten Platz beim Zuzugucken.

Könnten Sie sich vorstellen, mit »Schlag den Raab« auch mal gegen ein Samstagabend-Format wie »Wetten dass...« anzutreten? Opdenhövel: Auf kurz oder lang schließe ich das nicht aus. Aber es ist jetzt nicht geplant, dass wir das permanent tun. Wir sind erst einmal froh, die ersten drei Sendungen mit so tollen Quoten hinbekommen zu haben. Stefan hat einmal im Anflug von gesundem Selbstvertrauen gesagt, »Schlag den Raab« sei die junge Ausgabe von »Wetten dass...«. Natürlich ist »Wetten dass...« eine Ikone und eine Sendung, die es seit gefühlten 50 Jahren gibt. Ich finde es gut, dass einige Sender bereits den Mut zeigen und mit anderen Shows gegen Thomas Gottschalk antreten. Wer weiß, vielleicht haben wir das in diesem Jahr auch noch vor.

Apropos Quoten: Können Sie dazu Angaben machen?Opdenhövel: Wir liegen bei etwa 30 Prozent in der Zielgruppe. Das ist für einen Samstagabend für Pro Sieben großartig. Für den umkämpften Samstagabend eine Weltklasse-Quote.

Was gefällt den Zuschauern am meisten? Haben Sie entsprechendes Feedback erfahren?Opdenhövel: Erstaunlicherweise faszinieren die Zuschauer nicht immer nur die großen Spiele wie Klettern, Eishockey oder Kartfahren, sondern besonders die kleinen, die jeder schon mal gemacht hat. Das letzte Mal, als es um 1,5 Millionen Euro ging, wurde gepuzzelt. 30 Teile mit kleinen Hunden drauf, unfassbar! Die Prämisse ist nicht Größer - Schneller - Weiter, sondern die Abwechslung macht es aus.

Wie viele Bewerber gibt es pro Sendung?Opdenhövel: Das pendelt sich immer bei 100 000 bis 200 000 Bewerbern ein.

Sie sind gebürtiger Detmolder, leben heute in Köln. Haben Sie noch Kontakt nach OWL?Opdenhövel: Meine Eltern und eine meiner beiden Schwestern leben noch in Detmold. Ich habe leider wenig Zeit, um zuhause vorbei zu schauen, da ich ja zusätzlich noch die Fußball-Bundesliga bei Arena moderiere. Da bleibt eben wenig Zeit. Wann immer es sich jedoch einrichten lässt, schaue ich natürlich bei meinen Eltern vorbei.

Artikel vom 14.04.2007