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Blick über den Rand
der eigenen Kultur

14. Weltnacht Festival präsentiert Musik aus 19 Ländern

Bielefeld (uj). Das vom Welthaus veranstaltete Weltnacht-Festival wirft seine Schatten voraus. Vom kommenden Samstag an werden 45 Bands aus aller Welt ihre musikalische Visitenkarte in Bielefeld sowie in weiteren ostwestfälisch-lippischen Städten abgeben.

»Mit dem Weltnacht-Festival wollen wir zeigen, dass es weltweit tolle Musik gibt«, sagt Michael Lesemann, der für das Programm der 14. Auflage verantwortlich zeichnet. Dabei präsentiert das Festival eine große Bandbreite an afrikanischer, asiatischer und lateinamerikanischer Musik aus 19 Ländern.
Anlässlich des 60. Jahrestages der Unabhängigkeit Indiens habe man einen Schwerpunkt auf Indien gelegt, erklärt Lesemann und verweist auf das Kulturfest am 13. Mai in der Ravensberger Spinnerei. Nicht ohne Stolz berichtet der »Welthaus«-Mitarbeiter, dass man mit Harisparasd Chaurasia einen der bekanntesten indischen Musiker präsentieren kann. In Indien ein Superstar, wird Chaurasia auch international als einer der besten Musiker und als bedeutender Vertreter der Kultur seines Heimatlandes angesehen. Chaurasia ist eine seltene Kombination aus Innovator und Traditionalist. Er hat durch seine meisterhafte Blastechnik die Möglichkeiten der Ausdrucksstärke der Flöte erweitert. Ebenso werden beim »Carnival der Kulturen« am 2. Juni indische Musiker erwartet.
Zu den Höhepunkten des Festivals gehören laut Lesemann der Auftritt von Terzinha Araujo am 4. Mai in der Kirche Quelle wie auch ein Konzert der kapverdischen Sängerin Lura am 27. Mai in der Ravensberger Spinnerei. Glücklich ist Lesemann auch darüber, dass die bekannte Salsa-Band »LA 33» am 27. Mai in der Raspi ihr einziges Deutschlandkonzert geben wird.
Ohne Sponsoren wäre all dies nicht zu realisieren, betont Lesemann. So finanziert sich das Festival zu 45 Prozent aus öffentlichen Fördermitteln. 21 Prozent des Budgets kommen durch Sponsoren herein, 34 Prozent durch Eintrittsgelder. Die Gesamtkosten betragen 120 000 Euro.
Erstmals mit im Festival-Boot ist das Bürgerzentrum BÜZ in Minden, wo am 18. August das Afro-Open-Air-Festival stattfinden wird. Den Ausklang bildet am 31. August das »Teatro Trono« aus Bolivien. Damit ist erstmals in der Geschichte des Weltnacht-Festivals auch die Sparte Schauspiel vertreten. Ebenfalls neu ist die Broschüre, die einen detaillierten Überblick über die Veranstaltungen bietet. Ein Preisausschreiben soll in diesem Jahr dem Festival, zu dem 50 000 Besucher erwartet werden, zusätzliche Aufmerksamkeit bescheren. Ein sich in Gründung befindlicher Förderverein wird künftig die Abwicklung des Festivals übernehmen.

Artikel vom 11.04.2007