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Verdacht auf Sehnenriss:
Saison-Aus für de Graef

SC Paderborn 07: Der Klassenerhalt ist ganz nah

Von Peter Klute
Paderborn (WB). Eine Grätsche, ein stechender Schmerz, ein Schrei und sofort das unmittelbare Handzeichen: Es geht nicht mehr. Fußball-Zweitligist SC Paderborn 07 musste den 3:0-Heimsieg gegen den TSV 1860 München teuer bezahlen. Der Klassenerhalt rückt immer näher, doch für Garry de Graef ist die Saison vorzeitig zu Ende.

Heute Nachmittag wird sich der Belgier einer Kernspintomografie unterziehen, doch das Ergebnis ist diesbezüglich zweitrangig. »Wir haben immer gesagt, dass ich rausgenommen werde, wenn wir nicht mehr absteigen können oder die Schmerzen schlimmer werden. Ich gehe davon aus, dass ich in den letzten fünf Spielen nicht mehr dabei bin und dass die Sehne unter meinem rechten Fuß gerissen ist. So einen Stich hatte ich noch nie. Sollte es doch nicht so schlimm sein, würde ich natürlich gerne weiter spielen, obwohl das Risiko groß ist«, so de Graef. Das sagt der Fußballer mit Herz, doch der Verstand des 32-Jährigen sagt etwas anderes: »Der Arzt hat mir gesagt, dass ich acht Wochen Pause brauche, um die Verletzung richtig auszukurieren. Daher wäre es in jedem Fall besser, jetzt nicht mehr aufzulaufen. Sonst besteht die Gefahr, dass ich den Start der neuen Saison verpasse und das wäre viel bitterer.«
Garry de Graef und sein rechter Fuß: Das ist eine lange Leidensgeschichte, die sich schon durch die ganze Saison zieht. Seit der Vorbereitung im vergangenen Sommer klagt er über Schmerzen an der Ferse. Therapien, Spritzen: All das half nicht wirklich. Zum Ende der Hinrunde setzte er schon einmal drei Wochen aus. Zuletzt, so sagt er, »hatte ich ein gutes Gefühl« - bis zum Zweikampf mit Löwe Nemanja Vucicevic in der 68. Minute. De Graef musste raus, für ihn kam Nils Döring.
Für Trainer Holger Fach war die Herausnahme eines verletzten Spielers nichts Neues: Der Linksverteidiger war bereits die Nummer acht in der Rückrunde. Eigentlich waren es sogar neun, in Koblenz spielte Döring trotz einer gebrochenen Hand durch.
Trotz der Verletzung de Graefs war die Stimmung am Freitag im Hermann-Löns-Stadion ausgelassen. »Ihr werdet es nicht glauben, aber diese Punkte waren sehr, sehr wichtig«, antwortete Fach auf die Frage nach der Bedeutung des Sieges. Der Abstand auf die Abstiegsränge wuchs auf sieben Punkte, doch der Trainer wähnt sich noch nicht am Ziel: »Auch wenn wir zu 98 Prozent gerettet sein sollten, nutzt mir das nichts. Da fehlen zwei Prozent und wenn die eintreten, steigen wir ab.«

Artikel vom 16.04.2007