FC Gütersloh 2000 sucht Spieler per Zeitungsanzeige
Oberligist entlässt Trainer Stratos
Von Uwe Caspar und Sebastian Bauer Gütersloh (WB). Der FC Gütersloh 2000 sorgt für Schlagzeilen: Gestern hat der Fußball-Oberligist Trainer Thomas Stratos entlassen, unterdessen werden neue Spieler per Inserat gesucht. So schaltete FC-Präsident Norbert Wöstmann Stellenanzeigen in den regionalen Tageszeitungen, um Kicker für die neue Saison anzuwerben.Diese Anzeige des FC Gütersloh zeigt Wirkung: Bis jetzt liegen 41 Bewerbungen vor. Fristlos gekündigt: der Trainer des FC Gütersloh, Thomas Stratos. Neues Konzept für den FCG 2000: Klubchef Norbert Wöstmann.
Angesprochen wurden in der Anzeige Kicker, die »Qualität, Teamfähigkeit, Talent und Erfahrung (mindestens ab Spielklasse Verbandsliga)« mitbringen. Bis gestern sind bereits 41 Bewerbungen beim Club aus der Dalkestadt eingegangen, wie Wöstmann erklärte. Der Präsident erwägt nach Abschluss des Bewerbungsverfahrens ein großes Probetraining im Gütersloher Heidewaldstadion. »Bei uns kann ein talentierter Fußballer 1000 Euro brutto im Monat verdienen. Bei fünf bis sechs Mal Training pro Woche plus ein Spiel am Wochenende ist das für mich ein toller Nebenjob«, rechtfertigte der Unternehmer die ungewöhnliche Art, potenzielle Neuzugänge auf seinen Verein aufmerksam zu machen. Gekoppelt ist die aufsehenerregende Aktion an ein neues Konzept, bei dem die Akteure an den Zuschauereinnahmen beteiligt werden sollen. Darin wird der bisherige Trainer Thomas Stratos allerdings nicht mehr involviert sein. »Wir haben Herrn Stratos mit sofortiger Wirkung freigestellt - eine Entscheidung, die uns keine Freude bereitet«, teilte FCG-Boss Norbert Wöstmann gestern mit. Fehlendes Vertrauen zum Trainer sei der Grund für die fristlose Kündigung gewesen, so begründete der 1. Vorsitzende die unpopuläre Maßnahme. »Thomas Stratos lieferte zweifelsohne gute Arbeit im Sportbereich ab. Doch er hat sich gegenüber uns nicht immer ehrlich verhalten«, erläuterte Wöstmann. So fiel der Name des gefeuerten Übungsleiters im Zusammenhang mit einer »dubiosen Rechnung« (Wöstmann) eines Spielervermittlers, die dann allerdings wieder storniert wurde. Nicht korrekt behandelt fühlte sich Norbert Wöstmann auch bei der per Handschlag beschlossenen Vertragsverlängerung Anfang März - angeblich unter falschen Voraussetzungen. So soll Stratos bei der Einigung nicht alle Forderungen auf den Tisch gelegt haben. Der Ex-Profi jedoch bestreitet dies und ebenso seine Beteiligung an irgendwelchen ominösen Rechnungen oder Transfers. Wie auch immer, für Wöstmann ist keine Vertrauensbasis mehr vorhanden: »Ich war für eine elegante Lösung, die Thomas Stratos nicht akzeptieren wollte.« Ein Fall für das Arbeitsgericht, pikanterweise vertritt SC Verls Coach Mario Ermisch - ein Bielefelder Jurist - die Interessen seines Sport-Kollegen. Bis zum Saisonende betreuen Teammanager Wolfgang Grübel und Reserve-Trainer Jörg Retzer das Team.
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