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Bürgermeister
verurteilt


Kopenhagen (dpa). Wegen Veruntreuung und Amtsmissbrauch hat ein Gericht im dänischen Hillerød Ex-Bürgermeister Peter Brixtofte (57) aus der international beachteten »Musterkommune« Farum zu zwei Jahren Haft verurteilt. Brixtofte hatte mit seinen unorthodoxen Methoden als Kommunalpolitiker 1993 eine Auszeichnung der Bertelsmann-Stiftung für Farum als einer der »zehn besten Gemeinden der Welt« zuerkannt bekommen. Nach dem dreijährigen Prozess wurde der rechtsliberale Politiker unter anderem verurteilt, weil er das Städtchen mit 20 000 Einwohnern durch exzessive Grundverkäufe und nicht genehmigte Kredite über 60 Millionen Euro praktisch in den Ruin getrieben hat.
Brixtofte erregte in den neunziger Jahren Aufsehen, als er etwa allen Schülern kostenlos Computer zur Verfügung stellte. Alle Rentner konnten zur Senkung der Kosten im Gesundheitswesen im Winter 14 Tage Ferien auf Gemeinderechnung in Südeuropa machen. Finanziert wurde dies unter anderem durch den Verkauf von kommunalem Immobilienbesitz mit anschließendem Abschluss von Leasing-Verträgen.

Artikel vom 11.04.2007