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Mitarbeiterin veruntreut 200 000 Euro

Im Versorgungsamt Bielefeld - Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet


Bielefeld (jr/mm). Im Bielefelder Versorgungsamt soll eine langjährige Mitarbeiterin 200 000 Euro veruntreut haben. Christiane Klein, Pressesprecherin der Bezirksregierung Münster als vorgesetzter Behörde, bestätigte den Sachverhalt, wollte aber konkret keine Stellung nehmen: »Wir haben den Fall zur weiteren Ermittlung an die Staatsanwaltschaft Bielefeld übergeben.«
Nach Informationen des WESTFALEN-BLATTS soll die 48-jährige Frau über mehrere Jahre hinweg Abrechnungen fingiert und Überweisungen auf eigens angelegte Konten umgeleitet haben. Insgesamt soll es sich um 86 Fälle handeln. Aufgefallen sei die Mitarbeiterin bei einer amtsinternen Revision. Sie soll sofort vom Dienst suspendiert worden sein.
Die Bielefelder Niederlassung an der Stapenhorststraße ist eines von insgesamt elf Versorgungsämtern im Land Nordrhein-Westfalen. Das Amt beschäftigt 189 Mitarbeiter und ist für 2,1 Millionen Bürger in ganz Ostwestfalen-Lippe zuständig.
Die Versorgungsämter betreuen behinderte Menschen nach dem Schwerbehindertenrecht, sichern die Versorgung nach dem sozialen Entschädigungsrecht und zahlen Erziehungsgeld aus. Zudem gibt es Arbeitsmarkt- und sozialpolitische Förderprogramme.
Im vorigen Jahr wurden vom Bielefelder Amt Renten in Höhe von 57 Millionen Euro sowie Erziehungsgeld in Höhe von 82 Millionen Euro ausgezahlt. Der Etat im Bereich der Arbeitsmarktförderung belief sich auf 49 Millionen Euro.
Ob die Versorgungsämter in der bisherigen Form bestehen bleiben, ist offen. Nach dem Willen der Landesregierung sollen die Einrichtungen im Rahmen der Verwaltungsstrukturreform zum 1. Juli dieses Jahres aufgelöst und die Aufgaben an die Städte und Kreise übertragen werden.

Artikel vom 06.04.2007