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Osterfeuer als
»brandheiße«
Ausflugsziele

So viele Besucher wie nie am See


Von Burgit Hörttrich
und Hans-Werner Büscher (Fotos)
Bielefeld (WB). Insgesamt hatte die Stadt über die Feiertage 29 Osterfeuer in Bielefeld genehmigt - das, was wohl die meisten Besucher anzog, brannte traditionell am Obersee.
Bereits am Nachmittag des Ostersonntags waren die Straßen im Umfeld des Sees meist beidseitig zugeparkt - auch wenn ein Teil der Besucher es vorzog, gleich zu Fuß oder mit dem Fahrrad die Feuerstelle anzusteuern. Christian Schulz, Wirt des »Seekrugs«, war überzeugt: »So viele Besucher wie in diesem Jahr waren noch nie zuvor da.«
Eine Ursache: das Wetter mit milden Temperaturen auch noch in den Abendstunden. Und wem es doch noch zu frisch war, der konnte sich schließlich in der Nähe des Feuers aufwärmen. Ein Ring von zehn, zwölf Metern blieb jedoch eigentlich immer frei - der große Holzstapel entwickelte Temperaturen, die nicht dazu einluden, näher heranzugehen.
Bereits nachmittags war das so genannte Kinderfeuer entzündet worden, um auch den Kleinsten, die früh nach Hause mussten, einen »flammenden Eindruck« zu vermitteln.
Verbunden mit dem Besuch des Osterfeuers - viele hatten Proviant im Bollerwagen dabei, andere standen geduldig an der Bratwurstbude oder am Eisstand an - war ein Spaziergang rund um den See. Am Ziel warteten dann Braten, Brot und Bier und andere kühle Getränke.
Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren, die beim überwiegenden Teil der Osterfeuer auch Ausrichter waren, hielten generell Brandwache.
Zum Programm gehörten nicht nur Wurst vom Grill und Getränke, sondern auch Stockbrot-Backen am offenen Feuer wie etwa in Lämershagen, Kinder konnten bunte Ostereier suchen wie in Gadderbaum, »Vilsendorfer Fleischbrötchen« wurden offeriert, und es wurde auch gesungen: Das Vocal-Ensemble »The Sandman« entführte die Besucher des Babenhauser Osterfeuers mit Titeln auch der »Comedian Harmonists« und Operetten-Melodien musikalisch in die 30er Jahre.
Während auf der Wiese hinter dem »Seekrug« die Flammen prasselten, amüsierten sich die Besucher mit Picknick, Minigolf, Hund ausführen, Bekannte treffen. Längst nicht nur für Bielefelder ist das Osterfeuer am Obersee ein beliebter Anziehungspunkt - viele von ihnen nehmen auch ihren »Osterbesuch« mit. Dann werden Fotos fürs Erinnerungsalbum gemacht.
Die Polizei meldet keinerlei außergewöhnliche Vorkommnisse in Verbindung mit den Bielefelder Osterfeuern.
Teilweise lag die Stadt vor allem am Sonntagabend unter einer dichten Rauchdecke. Die Umweltbelastung - und die Geruchsbelästigung - waren mitunter hoch.
Nach Prognosen des Landesumweltamtes soll die Luftqualität heute und in den nächsten Tagen wieder gute Werte erreichen - die Prognosekarten für die Region zeigen »Blau« an - das heißt, gut bis sehr gut.

Artikel vom 10.04.2007