06.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

In Corleone Kapuzen erlaubt


Corleone (dpa). Im berüchtigten Mafia-Nest Corleone auf Sizilien dürfen die Einwohner bei den diesjährigen Osterprozessionen nach 40 Jahren erstmals wieder Kapuzen tragen. Die spitz zulaufenden Kopfbedeckungen, die das gesamte Gesicht verbergen und nur Löcher für die Augen haben, waren so lange verboten. Die Polizei hatte verhindern wollen, dass sich Mafia-Bosse bei religiösen Prozessionen wilde Schießereien mit verfeindeten Clans liefern konnten, ohne dabei erkannt zu werden - wie in der Vergangenheit geschehen. Jetzt, nachdem die Obermafiosi Toto Riina und Bernardo Provenzano hinter Gittern sind, gebe es keinen Grund mehr, das Verbot aufrecht zu erhalten, entschied der Polizeipräsident. »Corleone ist nicht mehr die Stadt des Paten, sondern die Stadt, in der der Pate gefasst wurde«, erklärte er mit Blick auf die Festnahme Provenzanos in der Nähe von Corleone im April 2006.

Artikel vom 06.04.2007