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Arbeit Hand in Hand mit dem Regisseur

Bühnenbildner sind häufig freiberuflich tätig - Ausbildung an einer Kunstakademie die Regel

Von Edgar Fels
Bielefeld (WB). Wenn der Vorhang fällt, die Zuschauer applaudieren und sich die Schauspieler verneigen - dann gehört ein Stück dieses Glanzes einer Theateraufführung auch den vielen Mitwirkenden hinter den Kulissen. Eine wichtige Rolle spielt der Bühnenbildner.

Der Beruf des Bühnenbildners gehört zu den vielseitigsten Arbeiten. Der Bühnenbildner oder die Bühnenbildnerin entwirft in Abstimmung mit dem Regisseur, dem Kostüm- und Maskenbildner sowie dem Beleuchtungsmeister das Bühnenbild für die einzelnen Szenen einer Inszenierung. In kleineren Häusern ist der Bühnenbildner oft identisch mit dem Kostümbildner.
Bühnenbildner sind in der Regel freiberuflich tätig und werden für bestimmte Produktionen »eingekauft«. So ist es auch am Stadttheater in Bielefeld. »Meistens bringt der Regisseur seine eigenen Teams, zu dem auch der Bühnenbildner gehört, mit«, sagt eine Sprecherin des Stadttheaters Bielefeld. Dafür gebe es in Bielefeld aber fest angestellte Bühnenbildassistenten. »Das kann auch ein Einstieg in den Beruf des Bühnenbildners sein«, sagt Sprecherin Melanie Bertram. Grundlage für den Beruf könnten aber auch Kenntnisse im Bereich Innenarchitektur, Mode und Grafik-Design sein.
Eine wichtige Voraussetzung ist Fantasie. »Der Bühnenbildner muss in der Lage sein, aufgrund eines Textes und den Ideen des Regisseurs ein Bühnenbild zu entwerfen, das sich harmonisch in das gesamte Umfeld einer Inszenierung einpasst«, heißt es in einer Stellenbeschreibung. Wer diesen Beruf ergreifen möchte, sollte daher über eine gute Allgemeinbildung verfügen, ein fundiertes Wissen in Kunst- und Kulturgeschichte sowie in Stil-, Material- und Kostümkunde besitzen. Hinzu kommen eine ausgeprägte zeichnerische, malerische und handwerkliche Begabung. Eine vorhergehende Ausbildung zum Bühnenmaler oder Bühnenplastiker ist daher empfehlenswert.
Einen festgelegten Ausbildungsweg zum Bühnenbildner gibt es nicht. In der Regel erfolgt die Ausbildung an einer Kunstakademie. Vorher bietet sich ein Volontariat am Theater an, um das notwendige bühnen- und beleuchtungstechnische Wissen zu erwerben. Das Studium dauert drei bis vier Jahre. Zu den Fächern gehören Entwurfsübungen, Modellgestaltung, Maltechnik, Beleuchtungstechnik, Kunst- und Theatergeschichte, Stil- und Kostümkunde, Dramaturgie, Schriftzeichnen, Perspektive, Architektur und Körperzeichnen.
Wer sich bewirbt, sollte dem Schreiben eine Mappe mit Arbeitsproben hinzufügen.

Artikel vom 06.04.2007