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Schlangenkinder sind absolute Schnellstarter

Bei vielen Tieren wächst der Nachwuchs im Ei heran

Hamburg (dpa). Regungslos lauert das Krokodil im Dickicht. Mit aufmerksamen Augen starrt es auf eine Grube im Sand. Unter Blättern und Grashalmen schimmern Eier hervor.
Ein frisch geschlüpftes Straußenküken schaut aus seinem riesigen Ei.

Plötzlich ertönt ein lautes Quäken. Ein Ei wackelt, es knirscht und kratzt unter der Schale. Mit einem gewaltigen Satz springt das Krokodil vorwärts. Es öffnet sein Maul und entblößt Furcht erregende Zähne. Doch es frisst die Eier nicht. Denn daraus schlüpfen gerade seine Kinder, winzige Krokodilbabys.
Genau wie Hühner legen viele andere Tiere Eier: Die größten brütet der Strauß aus. Jedes seiner Eier ist ungefähr so groß wie die Hand eines Erwachsenen - oder größer. Kein Wunder, denn der Strauß ist der größte Vogel der Welt. Weibchen sind etwa so hoch wie ein Erwachsener, Straußenmännchen noch einmal deutlich größer.
Winzig dagegen sind die Eier von Schmetterlingen und Ameisen. Fische wie der Anemonenfisch legen ihre Eier ins Wasser. So machen es auch Kröten und Frösche. Ihre Jungen wachsen nur im Wasser auf. Erst erwachsene Kröten und Frösche können an Land kriechen.
Die Tiere gehören zur Gruppe der Amphibien. Ihre Gelege sind besonders glibberig und weich. Die Eier brauchen keine harte Schale, weil sie im Wasser nicht austrocknen.
Anders ist es bei Krokodilen. Bei ihnen schützt eine härtere Schale die Jungen im Innern vor heißer Sonne oder Regen und hält sie warm. Die Schale fühlt sich etwa so an wie Butterbrotpapier. Gegen Eierdiebe jedoch hilft das nicht. Deshalb wachen die Krokodileltern am Nest und verscheuchen Echsen oder Schlangen. Für die sind nämlich Krokodileier richtige Leckerbissen.
Auch Schlangenjungen schlüpfen aus Eiern. Genau wie Krokodile und Schildkröten gehören sie zu den Reptilien. Schlangenkinder sind Schnellstarter: Kaum aus dem Ei gekrochen, schlängeln sie auf eigenen Wegen davon. Manche Schlangenweibchen brüten ihre Eier auch im Bauch aus und bringen lebenden Nachwuchs zur Welt.
So macht es zum Beispiel die Kreuzotter, die auch in Deutschland lebt. Anders als Schlangen kümmern sich Krokodile um ihren Nachwuchs. Wenn ein Krokodilbaby die harte Schale nicht allein durchbrechen kann, hilft ihm die Mutter. Anschließend schnappt sie die Kleinen vorsichtig mit dem Maul und trägt sie zum Wasser.
Dabei kann den Krokodilkindern nichts passieren: Die Babys liegen neben den spitzen Zähnen in einer Art Tragetasche. Selbst wenn die Mutter den Kopf anhebt, verschluckt sie ihre Jungen nicht.
www.herpetopia.de
www.amphibienschutz.de

Artikel vom 06.04.2007