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Cambridge baut auf
»deutsches Monster«

Boat Race: Engelmann und Schulte an Bord

London (dpa). Den ersten Rekord hat der deutsche Weltmeister Thorsten Engelmann bereits vor dem Start des traditionsreichen Ruderduells zwischen Oxford und Cambridge sicher.
Mit einem Körpergewicht von 110,8 kg ist er der schwerste Teilnehmer in der Geschichte des »Boat Race« auf der Themse. Mit dem Berliner Engelmann und Sebastian Schulte (Wiesbaden) sind zwei Deutsche an Bord des Cambridge-Achters, der bei den englischen Buchmachern als Favorit gehandelt wird.
Es ist die reinste Tortur, die die 18 Studenten beider Universitäts-Teams seit sechs Monaten auf sich nehmen: Jeden Morgen stehen sie um 5.40 Uhr auf, gehen für anderthalb Stunden in den Kraftraum. Anschließend büffeln sie für ihr Studium und treffen sich nachmittags um 13.30 Uhr wieder zur zweistündigen Ruderschlacht auf dem Wasser. »Das ist es wert. Das Boat Race ist das berühmteste Ruderrennen der Welt. Es ist eine große Ehre, Teil dieser Tradition zu werden«, sagt Sebastian Schulte. Bereits zum dritten Mal nimmt er an dieser »Mission« teil. Zwei Mal hat er verloren. Das soll diesmal nicht passieren.
Aus der Niederlage des Vorjahres hat der Cambridge-Achter seine Lehren gezogen. »Diesmal haben wir Pumpen mit an Bord«, verrät Engelmann. Denn wenn die Regatta im Londoner Stadtteil Putney startet, hat die Themse durch den Gezeitenwechsel Höchststand. Der oft starke Wind auf dem Weg nach Mortlake sorgt für unruhiges Wasser. 2006 schwappten drei Wellen ins Boot. »Die Schlagplätze liefen voll«, erinnert sich Schulte, der gerade in Finanzbuchhaltung promoviert.
Weltweit verfolgen 120 Millionen TV-Zuschauer in 180 Ländern die 153. Auflage des Rennens live. »In den Wochen vor und nach dem Rennen steigt der Bekanntheitsgrad enorm«, erzählt Engelmann, der von der Boulevardpresse den Beinamen »Das deutsche Monster« bekam.

Artikel vom 06.04.2007