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Es ist nicht Jeanne d'Arc

Überraschendes Untersuchungergebnis


Paris (dpa). Vermeintliche Überreste der 1431 auf einem Scheiterhaufen verbrannten französischen Nationalheldin Jeanne d'Arc stammen von einer ägyptischen Mumie. Zu diesem überraschenden Ergebnis kamen europäische Forscher, die gründlich untersuchten, was als angebliche Reste der 19-jährig gestorbenen Jungfrau von Orleans konserviert wurde und im Besitz des Erzbistums Tours ist.
Wie die britische Wissenschaftszeitschrift »Nature« gestern außerdem berichtete, war selbst der leitende Mediziner Philippe Charlier von der »Fälschung« überrascht: »Ich hätte nie gedacht, dass diese Überreste von einer Mumie stammen könnten.«
Der Franzose Charlier hatte 2006 die Erlaubnis erhalten, die der Jeanne d'Arc zugeschriebenen Knochen und Hautreste einer umfassenden genetischen Analyse sowie anatomischen und Röntgenuntersuchungen zu unterziehen. Das Team nahm auch ein Infrarotspektrometer sowie ein Elektronenmikroskop zu Hilfe, machte eine Pollen-Analyse und datierte die Überreste mit der Radiokarbon-Methode.
Das Resultat lautete: Die Überreste einer ägyptischen Mumie stammen aus dem 3. bis 6. Jahrhundert vor Christus. Der Rechtsmediziner erklärte dazu, dass Mumien in Europa im Mittelalter zur Herstellung von Medikamenten benutzt worden sind.

Artikel vom 05.04.2007