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Millionen ergaunert?

Bank und Baugenossenschaft in Verdacht


Bielefeld (WB/dpa). Dem Eigentümer der insolventen süddeutschen Privatbank Reithinger und mehreren Verantwortlichen der Bielefelder Wohnungsbaugenossenschaft Euranova droht ein Prozess.
Die Staatsanwaltschaft Bielefeld habe Anklage wegen gemeinschaftlicher Steuerhinterziehung erhoben, sagte gestern Oberstaatsanwalt Klaus Pollmann. Mit Hilfe von der Bank fingierter Einzahlungen in die Genossenschaft habe diese in 1707 Fällen 1,9 Millionen Euro Eigenheimzulage vom Staat kassiert.
Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft hatte Euranova mit Hilfe von Drückerkolonnen sozial schwache Menschen angeworben. Diesen seien eine Teilhabe an der Genossenschaft und damit verbunden die Eigenheimzulage zugesagt worden, ohne bauen zu müssen. Weil die Angeworbenen zu wenig Geld besaßen, leistete die Privatbank die Zahlungen, die sie kurz danach von der Genossenschaft zurückbekam. Die Geworbenen hätten dann ihre Ansprüche auf Eigenheimzulage an die Genossenschaft abgetreten, die die Zulage bei den Finanzämtern der Anleger beantragt und die Finanzierung der Genossenschaftsanteile nachgewiesen habe, erklärte Pollmann.
Zu den Angeschuldigten zähle auch der Eigentümer der Privatbank, Klaus Thannhuber, sagte Pollmann.

Artikel vom 05.04.2007