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Die Klimaforscher bleiben
so manche Erklärung schuldig

Alarmvorhersagen zur Erderwärmung liegen meilenweit auseinander

Von Rolf Dressler
Bielefeld (WB). In der politisch offenbar erwünschten öffentlichen Wahrnehmung gilt »die« Erderwärmung bereits als unumstößlich gesicherter Tatbestand. Nur: Die Alarmvorhersagen liegen meilenweit ausein- ander. Was aber ist für die Zu- kunft tatsächlich zu erwarten nach einem Plus von exakt 0,72 Grad Celsius in den letzten hun- dert Jahren? Im Angebot fürs 21. Jahrhundert ist eine Steigerungsspanne zwischen sage und schreibe 1,4 und 11 Grad. Abso- lut unseriös, wenden Kritiker ein.
Als Fanal gilt der Klima-Forschung das teilweise Ab- schmelzen des »ewigen« arktischen Eises. Doch auch ohne CO 2-Einwirkung durch Menschen war sogar Grönland noch vor 1000 Jahren grünes Weideland.
Welchen Reim kann sich die Menschheit überhaupt darauf machen? Zumal sich immer öfter sachkundige Stimmen zu Wort melden, die nüchterne Fakten in Erinnerung rufen und Gegenfragen daran knüpfen, die nachdenklich stimmen müssen.
- Warum denn herrschten auch hier in Mitteleuropa in der letzten längeren Warmzeit des Mittelalters, mithin also noch vor wenigen Jahrhunderten, deutlich höhere, teils sogar fast mediterrane Temperaturen?
- Und: Weshalb eigentlich bleiben uns die heutigen Klimaforscher bislang jede Erklärung dafür schuldig, dass die höchsten Konzentrationen von Kohlendioxid (CO2) erst nach (!) dieser mittelalterlichen Warmzeit auftraten, so dass sie diese ebenso wie auch andere frühere Warmzeiten nachweislich nicht ausgelöst haben können?
- Und: Wieso schweigt die Klimakatastrophen-Phalanx sich darüber aus, dass in der vorhergegangenen Warmzeit vor gut tausend Jahren der Wikinger-Führer Erik der Rote und dessen Landsleute statt einer Grönland-Eiswüste dort ein fruchtbares Grünland vorfanden? Ein lockendes Land, das Ackerbau und Viehzucht und selbst den Anbau von Gemüse ermöglichte, obwohl damals noch kein »klimaschädliches« anthropogenes CO2 von Menschen in die Luft geblasen wurde?
Sachkundige Gegner des auf das »Treibhausgas« CO2 fixierten Klimakatastrophen-Alarmismus können verblüffende Erkenntnisse und Tatbestände ins Feld führen. Sie empfehlen beides: sowohl den Blick die mitteleuropäische Wetter-Gegenwart als die Rückschau auf die Wettergeschichte beispielsweise der zurückliegenden 800 Jahre. Denn dadurch gerät der CO2-Mythos sichtlich ins Wanken.
Trotz vergleichsweise höherer CO2-Konzentrationen war zum Beispiel der Sommer des Jahres 2002 ungewöhnlich kühl bis kalt. Schon von Mitte September an mussten die Menschen hier in Deutschland und in den benachbarten mitteleuropäischen Breiten die Heizungen anstellen. Der Schnee sogar auf dem Brocken im Harz und im Erzgebirge kam gut sechs Wochen früher als normalerweise gewohnt.
Schon am 24. September 2002 fiel in München zum ersten Mal seit 1442 im September Schnee. Der 13. Oktober 2002 war der kälteste seit 1928 und bescherte dem östlichen Deutschland ein stark verfrühtes Wintermärchen. Südafrika erlebte den strengsten Winter seit 40 Jahren, und in der Antarktis wurden historische Kälterekorde gemessen. Bereits zuvor hatte Mitteleuropa 1996 den bis dahin kältesten September seit 65 Jahren erlebt. Und im Winter 1995 mussten selbst im Hamburger Hafen Eisbrecher eingesetzt werden, was nicht eben häufig vorkommt.
Auch die Hitzeperiode der er- sten August-Hälfte 2003 wurde nachweislich nicht durch CO2 verursacht, sondern durch ein mächtiges, stationäres Hochdruckgebiet, das für ungewöhnlich lange dauernde, starke Sonneneinstrahlung ohne Wolken und kühlende Winde sorgte. Wichtig in diesem Zusammenhang: »Klima« wird traditionell als 30-Jahre-Mittelwert definiert und ist richtigerweise nicht mit »Wetter« gleichzusetzen.
In der nächsten Folge:
Warum Politik und Klimaforschung alle Energie auf das Kohlendioxid (CO2) konzentrieren. Wollen sie den verunsicherten Steuerzahlern vor allem kräftig ans Geld? Weit größere Aufmerksamkeit gebührte hingegen dem viel stärkeren Einfluss von Sonne und Wasserstoff.

Artikel vom 05.04.2007