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Ausnahmegeiger trifft Tango

Vielschichtiges Programm beim 11. Duisburger »Traumzeit«-Festival

Duisburg (WB). Musik jenseits stilistischer Schubladen im Schatten der Hochöfen. Das renommierte Duisburger »Traumzeit-Fetsival« geht in diesem Jahr in die elfte Runde.
Geigen-Virtuose Nigel Kennedy spielt am 6. Juli in Duisburg.

Vom 6. bis 8. Juli werden im Schatten der Hochöfen des Landschaftsparks-Nord wieder Ausnahmekünstler der internationalen und auch nationalen Musikszene zu hören sein.
Mit der Verpflichtung des »enfant terrible« der klassischen Musik, Nigel Kennedy, gelang den Veranstaltern ein großer Wurf. Der britische Geigen-Virtuose erlangte vor allem durch seine Vivaldi-Aufnahmen Weltruhm. Doch auch anderen Musikrichtungen ist Nigel Kennedy zugeneigt, was die, im letzten Jahr veröffentlichte, Jazz-CD »Blue Note Sessions« eindrucksvoll dokumentiert. Der Auftritt am 6. Juli beim »Traumzeit-Festival«, wird an diese Aufnahme anknüpfen. Zusammen mit seinem Quintett präsentierten sich der Ausnahmekünstler dem Publikum mit virtuosen Improvisationen von einer ungewohnten Seite. Trotzdem gelingt es ihm den leichten, spielerischen Ton zu wahren.
Ein weiteres Programmhighlight bildet der Auftritt von Sänger und Dirigent Bobby McFerrin mit seinem »Voicestra« am 7. Juli. Das zwölfköpfige Gesangs-Ensemble besteht aus hochkarätigen Sängern verschiedenster musikalischer Traditionen. Durch McFerrins unnachahmliche Art mit Menschen umzugehen kommt es bei »Voicestra« zu einer faszinierenden Interaktion. Gelenkt durch kleinste Gesten des Meisters jonglieren die Vocalisten mit Rhythmen, Klangfarben und Stilen, die letztendlich zu einer unvorhersagbaren Performance verschmelzen.
Das »Gotan Project« akzentuiert die Magie und Emotionen des Tangos mit elektronischen Beats und vereint so das große musikalische Erbe Argentiniens mit postmoderner DJ-Kultur. Das Pariser Trio erobert mit seinem ganz eigenen Stil neben den Herzen der Tango-Freunde auch die der internationalen Clubszene. Er wird am 8. Juli live in Duisburg zu erleben sein. Unterstützt von elf Musikern und einer faszinierenden Multi-Media Show ist ihr Auftritt eine Verbeugung vor der Musik Argentiniens. Endlich ist der altehrwürdige Tango wieder loungefähig!
Durch den neuen Programmblock »Jazzthing - Next Generation« bietet die »Traumzeit« auch der jungen deutschen Szene ein Forum sich zu präsentieren und fördert so gezielt den Nachwuchs, der oft genug bei solchen Veranstaltungen vernachlässigt wird.
Im Rahmen des Festival gibt es außerdem zwei ergänzende Ausstellungen, ein Stummfilmprojekt zu F.W. Murnaus »Faust«, sowie ein kostenloses Open Air Programm zwischen akustischem Hip Hop, Jazz und Songwriting.

Artikel vom 05.04.2007