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Britische Soldaten

Es gibt einen Verlierer


Welch ein »großzügiges Geschenk« des iranischen Machthabers an Großbritannien. Bei seinen Landsleuten wird Mahmud Ahmadinedschad sicherlich Punkte gesammelt und seine Position gestärkt haben. Er hat der westlichen Welt tagelang die Stirn geboten. Da werden ihm die Iraner die überraschend angekündigte Freilassung der 15 britischen Soldaten auch nicht übel nehmen.
Der plötzliche Gesinnungswandel bei dem iranischen Präsidenten hat wenig mit seiner angeblichen Großzügigkeit zu tun. Er wird im letzten Moment doch noch erkannt haben, dass er den Bogen überspannt und die Geduld der westlichen Gemeinschaft überstrapaziert hat. Und die Reaktionen in der arabischen und moslemischen Welt haben ein Übriges getan.
Lob verdient die britische Regierung, die sich nicht hat provozieren lassen und mit geduldiger und zurückhaltender Diplomatie ihr Ziel erreicht.
Damit ist die brisante Lage vorerst entschärft. Doch es gibt einen Verlierer, und das ist der vermeintliche Sieger Ahmadinedschad. Er hat restliches Vertrauen verspielt und muss nicht glauben, dass sich der Westen im Atomstreit weiterhin hinhalten lässt - Sanktionen lassen grüßen. Wenn der iranische Präsident jetzt sogar ankündigt, die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu den USA zu erwägen, zeigt dies, dass er schärfere Sanktionen fürchtet.Dirk Schröder

Artikel vom 05.04.2007