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Silber-Jubiläum für Langer

25. Auftritt in Augusta - Woods jagt fünften Masters-Titel

Augusta (dpa). Für Bernhard Langer ist das US-Masters mehr als ein normales Golf-Turnier. Zum 25. Mal stellt sich der 49-Jährige von heute bis Sonntag in seinem Wohnzimmer einer der größten Herausforderungen im Golfsport.

Und wie immer schlägt für den einzigen deutschen Weltklasse-Profi beim ersten von vier Majors des Jahres die Stunde der Wahrheit. Der Klassiker an der Magnolia Lane in Georgia, den er 1985 und 1993 gewann, dient dem fast 50-Jährigen auch als Fitness-Test.
Ans Aufhören denkt der ehemalige Ryder-Cup-Kapitän, der am 27. August 50 Jahre alt wird, aber noch lange nicht. »Schmarrn«, sagt er, wenn er gefragt wird, ob er bald auf die Champions-Tour der über 50-Jährigen wechseln wolle. »Ich will immer mein Bestes geben und gewinnen«, sagt der ehrgeizige Schwabe. Doch fällt ihm vieles nicht mehr so leicht.
»Zwei, drei harte Trainingstage, ein Pro-Am-Turnier und dann noch vier Runden an einem Stück. Das ist innerhalb einer Woche nicht mehr so leicht wegzustecken wie früher. Form, Fitness und Schwung müssen extrem gut sein, um noch ganz nach vorn zu kommen und mit den Jungen mithalten zu können«, sagt Langer immer wieder. Die technischen Modernisierungen an Schlägern und Bällen haben auch die Bedingungen vor dem Start des 71. Masters über 6808 Meter auf einem der schönsten und schwierigsten Plätze weltweit revolutioniert.
Die Chance, ein drittes Mal das besondere Einladungsturnier für 107 Spieler wie in diesem Jahr wieder gewinnen zu können, ist für den Musterprofi minimal. »Du musst absolut immer am Limit spielen können. Aber dafür fehlt mir auf Dauer die Power«, gab der Präzisionsarbeiter zu. Mit seinem Trainer Willi Hoffman seit 1976 an der Seite und dem zeitweise als Caddie für den Vater laufenden, 17-jährigen Sohn Stefan hat er sich in Schwung und Form gebracht. »Ich will es mir selbst beweisen, dass es noch geht«, sagt Langer.
Nach seinem neunten Platz bei der Generalprobe am Sonntag in Houston glaubt er zwar wieder an Siege. Aber auch er weiß, dass dem ehemaligen Weltranglisten-Ersten von 1983 und derzeitigen 139. die Spitze mit Überflieger Tiger Woods weit entrückt ist.
Der 18 Jahre jüngere Woods ist die uneingeschränkte Nummer eins. Das Wettbüro »Intertops« hat den Amerikaner mit einer Quote von 2,25:1 als Topfavoriten für Augusta ausgemacht. Der schwächelnde Titelverteidiger Phil Mickelson (USA/2,5:1), Ernie Els (Südafrika/13:1) und Vijay Singh (Fidschi/17:1) folgen mit einigem Abstand. Ein Sieg von Langer würde mit einer Quote von 201:1 belohnt werden.

Artikel vom 05.04.2007