Mailand (dpa). Als Daniel van Buyten kurz vor Mitternacht den Bankettsaal im Mailänder »Grand Hotel Brun« betrat, erhoben sich die Edelfans des FC Bayern erstmals exklusiv für ihn und feierten den Abwehrhünen als Helden einer Münchener Champions-League-Nacht. Beim 2:2 gegen den AC Mailand war der längste Bayern-Profi (1,96 m) der Größte - gleich zwei Mal glich er eine Milan-Führung im Stile eines Torjägers aus. »Es ist ein Unentschieden, dass der Mannschaft gut tut und auch mir«, kommentierte der Belgier. Van Buyten, der dem Rekordmeister zehn Millionen Euro Ablöse wert gewesen war, hatte sich - anders als beim Hamburger SV - in München bislang noch nicht als Führungsspieler hervorgetan. Das doppelte Erfolgserlebnis gönnten ihm alle. »Gerade für Daniel van Buyten freut es mich besonders. Er stand in der Kritik«, sagte Trainer Ottmar Hitzfeld, der sich verwundert die Augen rieb: »Dass er auch noch zum Torjäger wird, war nicht zu erwarten.« Der Abwehrspieler selbst äußerte keine große Genugtuung, er freute sich lieber mit leisen, aber trotzdem deutlichen Tönen: »Heute war es gut, weil ich die Tore gemacht habe. Aber manchmal spielt man auch gut, wenn man keine Tore macht.« Ebenso wurde zu mitternächtlicher Stunde der Torwart im Bankkettsaal gefeiert. Michael Rensing zeigte vor allem in der ersten Halbzeit zwei tolle Reflexe. Beim nächsten Bayern-Spiel in Hannover, wenn Oliver Kahn zurück kehrt, sitzt er am Samstag aber trotzdem wieder auf der Bank und bekannte: »Das ist für mich eine schwierige Situation.«
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