04.04.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Theater sucht
1. Kapellmeister

Edusei geht - Siberski im Gespräch

Bielefeld (uj). Am Theater Bielefeld steht offenbar ein Kapellmeister-Wechsel bevor. Wie aus gut unterrichteten Kreisen bekannt wurde, verlässt Kevin John Edusei, Erster Kapellmeister, aus eigenem Entschluss das Haus zum Saisonende. Als Nachfolger ist Leo Siberski im Gespräch.

Kevin John Edusei ist seit 2005 Erster Kapellmeister und Stellvertreter des Generalmusikdirektors Peter Kuhn. Als musikalischer Leiter zeichnete der in Bielefeld geborene Dirigent für die Opern »Fidelio«, »Entführung aus dem Serail«, »Jungfrau von Orleans«, »Nabucco«, »Toreador« sowie das Tanztheaterstück »Vier Jahreszeiten« erfolgreich verantwortlich. Seine Kündigung zum Ende der Spielzeit kommt für Außenstehende überraschend.
Am Theater Bielefeld aber hält man offenbar schon länger Ausschau nach einem geeigneten Nachfolger. Der scheint mit Leo Siberski (37), der als Gastdirigent derzeit am Stadttheater die musikalische Leitung der Oper »Der Sturm« inne hat, gefunden. Der gebürtige Hannoveraner galt bereits 2004/2005 bei der Stellenbesetzung als hoch gehandelter Kandidat für den Kapellmeister-Posten.
Sein Gastdirigat gilt somit zugleich als beiderseitige Probe im Hinblick auf eine weitere gemeinsame Zusammenarbeit. Aus gut informierten Quellen wurde jetzt bekannt, dass die künstlerische Leitung des Theaters sich bereits positiv zu Leo Siberski bekannt hat und ihn als Nachfolger von Edusei favorisiert. Aus steht noch eine Abstimmung im Orchester, dem ein Mitspracherecht eingeräumt wird. Diese soll am heutigen Mittwoch erfolgen.
Sollte, worauf alles hindeutet, Siberski den Posten erhalten, bekommt Bielefeld einen Ersten Kapellmeister, der sein Können unter anderem bei Daniel Barenboim erlernte (das WESTFALEN-BLATT berichtete ausführlich am vergangenen Samstag).
Auf der anderen Seite geht mit Kevin John Edusei ein engagierter und talentierter Musiker, der unter anderem vom Deutschen Musikrat und der Stiftung der Deutschen Bank gefördert wird und der insbesondere auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik einen reichen Erfahrungsschatz vorweisen kann.

Artikel vom 04.04.2007