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Siemens-Affaire belastet IG Metall

Gesamtbetriebsrat hält Verwicklung von einzelnen für wahrscheinlich


München (dpa). In der Schmiergeldaffäre bei Siemens hält der Gesamtbetriebsrat auch eine Verwicklung von einzelnen IG-Metall-Betriebsräten für wahrscheinlich. »Wir gehen davon aus, dass auch in unseren Reihen Fälle hochkommen werden«, sagte Gesamtbetriebsratschef Ralf Heckmann laut Vorabmeldung der Zeitung »Euro am Sonntag«. Er wolle nicht für alle der mehr als 100 IG-Metall-Betriebsratsvorsitzenden bei Siemens die Hand ins Feuer legen. Heckmann ist Mitglied der IG Metall und stellvertretender Siemens-Aufsichtsratschef.
Im Mittelpunkt der Affäre stehen dubiose Zahlungen von Siemens an den Gründer der Arbeitnehmervereinigung AUB. Die IG Metall wirft Siemens vor, die AUB gesetzeswidrig als Alternative zur Gewerkschaft gefördert zu haben. Die AUB will ihre Konten überprüfen und mit einem neuen Vorstand einen Neuanfang starten.
IG-Metall-Vize Berthold Huber erklärte, die Gewerkschaft lasse keinen Zweifel an der Integrität und Kompetenz ihrer mehr als 50000 Betriebsräte zu. Siemens-Aufsichtsrat Dieter Scheitor ergänzte, er gehe davon aus, dass bei den Ermittlungen keine Fälle von unzulässiger Begünstigung mit Beteiligung von IG-Metall-Betriebsräten ans Licht kommen.

Artikel vom 06.04.2007