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Brüssel geht gegen Apple vor


Brüssel (Reuters). Die EU-Kommission will Kunden mehr Wahlfreiheit beim Kauf von Musik im Internet erkämpfen. Die Behörde startete gegen Apples Online-Musikgeschäft iTunes und große Musikfirmen Kartellverfahren. Weil Kunden nur im iTunes-Geschäft ihres Heimatlandes einkaufen können, werde ihre Auswahl widerrechtlich beschränkt, erklärte die Kommission gestern in Brüssel. Das Verfahren greife vor allem die Musikkonzerne an, die Apple Beschränkungen auferlegten. Wer im iTunes-Shop im Internet einen Titel herunterladen will, um ihn etwa auf seinem iPod-Abspielgerät zu hören, kann dies nur in der Online-Filiale seines Heimatlandes. Dies wird über die Kreditkartennummer überprüft. Die entsprechenden Verträge zwischen Apple und den Musikanbietern beinhalteten regionale Verkaufsbeschränkungen, die gegen EU-Wettbewerbsrecht verstießen. ITunes sei als Marktführer und wegen einer Beschwerde einer britischen Verbraucherorganisation ins Visier der Kommission geraten. iTunes-Kunden in Frankreich und Deutschland können Titel für 99 Cent kaufen, britische Kunden müssten aber mit 79 Pence (knapp 1,20 Euro) deutlich mehr zahlen. Welche Musikanbieter (EMI, Warner, Sony BMG oder Universal) betroffen sind, sagte Brüssel nicht.

Artikel vom 04.04.2007