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Kleine Lämmer sind der Renner

Schäfer haben kurz vor Ostern Hochkonjunktur - Besuch im Kindergarten

Sennestadt/Senne (sw/mp). Hochkonjunktur haben jetzt, so kurz vor Ostern, die heimischen Schäfer. Der Grund liegt auf der Hand: Jeder will die erst wenige Wochen alten, süßen Lämmer sehen.

So auch die Jungen und Mädchen aus dem Sennestädter Thomas-Morus-Kindergarten, die Besuch von Thomas Rüping erhielten. Dieser hatte vier junge Schafe und seine Hütehündin Lisa mitgebracht. »Die Lämmer haben keine Mutter. Entweder sie wurden nicht angenommen, oder es gab Probleme mit dem Euter. Deswegen füttern wir sie mit der Hand«, erklärte Rüping, der im Nebenerwerb eine eigene Herde in Kaunitz hat. Beim Füttern durften die Kleinen mithelfen und die Flasche reichen oder sich getrocknete Rüben aus der Hand fressen lassen. Das eine oder andere Kind zuckte bei dem ungewohnten Gefühl aber doch zusammen.
Rüping erzählte den Jungen und Mädchen auch Spannendes über seinen Beruf. So erfuhren die Kinder, dass er immer einen Wanderstab dabei hat. »Wenn der Schäfer unterwegs ist und vor den Tieren über eine Straße geht, schlägt er mit dem Stock auf den Boden. Durch das klackernde Geräusch wissen die Schafe, dass sie zurückbleiben sollen.«
In der Tasche hat Rüping immer eine Schafschere. »Wenn die Schafe im Winter mal mit ihrer langen Wolle im Gebüsch hängenbleiben, kann ich sie befreien. Im Frühling, meistens im Mai, schere ich die Tiere dann damit.« Die Rohwolle sei zunächst etwas fettig, damit sich das Fell nicht voll Wasser saugen kann, wenn es regnet. Wenn die Wolle zum Pullover, zum Teppich oder zur Mütze verarbeitet werden soll, wird sie behandelt, so dass das Fett verschwindet.
Für den Besuch bedankten sich die Kinder mit selbst gebackenen Keksen in Form von Schafen, einem Schäfer und einem Hütehund sowie einem Bild, das sie für Rüping gebastelt hatten.
l Auch der Senner Schäfer Andreas Eisenbarth ist in diesen Tagen ein gefragter Mann. Gerade erst bekam er Besuch von einer Gruppe Behinderter aus den Lübbecker Werkstätten, Zweigstelle Bünde. 13 Männer und Frauen im Alter von 18 bis 58 Jahren freuten sich über den direkten Kontakt zum weichen Pelz der erst wenige Tagen alten Osterlämmer.

Artikel vom 04.04.2007