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Schicksalsschläge in Neuseeland

Zweiteiler über Patchworkfamilie

ARD, Freitag, 20.15 Uhr: Die ARD musste bei ihrem Film »Das Glück am anderen Ende der Welt« ein wenig nachhelfen, um etwas Neuseeland- Atmosphäre zu schaffen.
Denn tatsächlich entstand der Zweiteiler im Filmland Südafrika, und der einzige Maori, der in der zweiteiligen TV-Produktion an diesem Freitag und Samstag (jeweils 20.15 Uhr) auftritt, stammte aus London.
»Wir hätten diesen Film nie zum gleichen Preis in Neuseeland drehen können«, sagt Herstellungsleiter Sascha Schwingel. Und das wiederum ist der Stolz des Produzenten Nico Hofmann: »Ich wollte mal beweisen, dass wir diesen aufwendigen Film zum üblichen Budget zweier normaler TV-Filme drehen konnten.« Ein TV-Film schlägt gewöhnlich mit rund 1,5 Millionen Euro Kosten zu Buche.
Das Glück am anderen Ende der Welt - vielleicht ein Ostermärchen? Das wiederum hört Hofmann nicht so gern: »Nein, dies ist kein Märchen«, wehrt der Produzent ab. »Dies ist das sehr ernsthafte Ergebnis zweier Jahre, in denen wir einen Stoff zum aktuellen Thema Patchwork-Familie entwickelt haben.« Denn genau hierum geht es vor dem dekorativ exotischen Hintergrund, wo immer noch mal die Brandung rauscht und die Kamera schwelgerisch über neuseeländisch-südafrikanische Weiten schweift.
Aus Europa trifft die zielstrebige Managerin Hanna (Maja Maranow) mit zwei Töchtern in Neuseeland ein, um nach ihrer dort auf Besuch weilenden ältesten Tochter zu sehen. Die aber hat sich gleich doppelt verliebt, ins Land und in den Sohn des Butterlieferanten Wolf (Heiner Lauterbach). Doch nicht nur der Nachwuchs, auch deren Mutter und Vater sind sich nicht ganz gleichgültig. Hanna kann sich zunächst nicht für ein neues Leben mit Wolf in Neuseeland entscheiden und kehrt nach Berlin zurück.
Die zwei Familien finden schließlich zueinander, allerdings gelingt das nicht ohne dramatische Begleitumstände und tragische Verwicklungen. Da hilft selbst das Geister verscheuchende Gestampfe der Maori nicht.
Produzent Hofmann beschäftigt weiterhin das Thema Patchwork-Familie. Schon hat er eine authentische Geschichte an der Hand, diesmal wirklich mit Afrika als Hintergrund. Hier besteht die Familie aus einer allein erziehenden Mutter mit drei Kindern sowie einem Paar mit Adoptivsohn. Der Clou an der Sache: Das Paar sind zwei (legal getraute) Männer.

Artikel vom 06.04.2007