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Ein gemütliches Trio auf dem Land

Gerd Anthoff als Provinz-Anwalt und etwas anderer Jurist in der ARD

Beistand: Alexander Held und Gerd Anthoff (li.).

ARD, Sonntag, 20.15 Uhr: Das Jahr begann für TV-Anwälte nicht gut: Mariele Millowitschs »Familienanwältin« verschwand auf RTL nach dem Beginn der zweiten Staffel wegen schlechter Quoten gleich wieder vom Bildschirm. Der Start der Serie »Die Anwälte«, auch bei RTL, wurde daraufhin erst einmal bis zum Herbst verschoben. Die ARD ist optimistisch und schickt den Film »Grüß Gott, Herr Anwalt« ins Programm.
»Für die Kollegen tut mir das sehr Leid. Aber mich selbst kann das nicht so erschüttern«, sagt dazu Gerd Anthoff. Der Schauspieler hat so viele Wechselfälle in seinem Beruf erlebt, dass er nicht mehr jeder neuen Rolle voll Bangen entgegensieht. Und jetzt, im Film »Grüß Gott, Herr Anwalt« spielt auch er einen Anwalt.
Nicht irgendeinen. Konrad Mair hält es nicht in der Provinz, weil er nirgendwo anders unterkommt, sondern weil er die Provinz halt mag. Und in den stürmischen sechziger Jahren hat auch er gegen Vietnamkrieg und Konsumterror protestiert, aber schön daheim auf dem Lande, »wo es ja schließlich auch 68er gab«, lässt Anthoff offen, ob er selbst je dazugehörte.
Die Rolle des etwas anderen Juristen, der auch schon mal eine kleine Erpressung riskiert, wenn er etwas für seinen Mandanten durchsetzen will, hat ihm jedenfalls riesigen Spaß gemacht, nicht zuletzt im Zusammenspiel mit den Kollegen Alexander Held, der den Ortspfarrer Müller verkörpert und Ilse Neubauer als Anwaltssekretärin Frau Singer, die gute Seele seiner Kanzlei, die vielleicht ein bisschen in den Chef verliebt ist.
Ein eher gemütliches Trio, das vor idyllischem Hintergrund auch eher gemütliche Fälle löst.

Artikel vom 06.04.2007