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Uwe Ochsenknecht als »Genie am Abgrund«

Drei Persönlichkeiten der deutschen Geistesgeschichte

ZDF, Freitag, 19.15 Uhr: Beethoven, Goethe und Humboldt. Bekannte Persönlichkeiten aus der deutschen Geistesgeschichte stellt die neue Dokumentationsreihe »Giganten« vor.
Den Auftakt macht an diesem Freitag Uwe Ochsenknecht als Ludwig van Beethoven, das »Genie am Abgrund«. Der Film erzählt von der Zeit des Komponisten in Wien, wo er sowohl seine größten Triumphe als auch seine größten persönlichen Niederlagen erlebte. Ochsenknecht stellt den Komponisten des »Fidelio« und der berühmten neunten Sinfonie eindrucksvoll dar und veranschaulicht dessen Temperament sowohl am Klavier als auch beim Komponieren. Als bei dem erst 28-Jährigen Künstler der Prozess des Taubwerdens einsetzt, verzweifelt er zunehmend und denkt sogar an Selbstmord. Sein tragisches Schicksal stellt Ochsenknecht gefühlvoll dar. Im dokumentarischen Teil kommen Isabella Rosselini, Anne-Sophie Mutter und Kurt Masur zu Wort.
Matthias Habich verleiht dem Forscher im Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert, Alexander von Humboldt, am Ostersonntag ein mitreißendes Gesicht. Der »Ruf der grünen Hölle« stellt seine Erforschung des Orinoko-Flusses in Venezuela und die Besteigung des Chimborazo-Berges in den Mittelpunkt. Dort begegnet von Humboldt in fieberverseuchten Urwäldern Kannibalen und klassifiziert bisher unbekannte Tier- und Pflanzenarten. Mit seinem zusammenfassenden Werk »Kosmos« ist der Forscher seiner Zeit weit voraus.
Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethes (Rolf Hoppe) letzte große Liebe wird am Ostermontag in »Magier der Leidenschaften« gezeigt. In Günther Kleins »Giganten«-Film lernt das Universalgenie als 73-Jähriger in Marienbad die 19-Jährige Ulrike von Levetzow (Theresa Weißbach) kennen. Goethe, der das Leben stets in vollen Zügen genoss, klammert sich im Herbst seines Lebens auf tragisch-anrührende Weise an seine verlorene Jugend. Die junge Ulrike entfacht in ihm einen Sturm der Gefühle und er wagt schließlich das Undenkbare und hält um sie an. Das Scheitern der aussichtslosen Liebe trägt Goethe zum Gipfel seiner Dichtkunst. In den Marienbader Elegien vereint er auf geniale Weise Schmerz und Größe.
Durch die szenische und dokumentarische Darstellung der jeweiligen Charaktere erwecken die 60-minütigen Filme die Persönlichkeiten zum Leben und beantworten Fragen zu ihrem Leben und Leiden. Im Herbst werden drei weitere kraftvolle Großaufnahmen von Martin Luther, Albert Einstein und Sigmund Freud im ZDF ausgestrahlt.

Artikel vom 06.04.2007