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»Das Unmögliche
möglich gemacht«

Promis am Boxring begeistert

München (WB). Die Zweifel waren riesig, doch nach Henry Maskes geglückter Rückkehr in den Boxring war selbst sein schärfster Kritiker Werner Schneyder überrascht.
»Maske hat alles wahr gemacht, was er angekündigt hat. Er war gut, gescheit und austrainiert«, zollte der Box-Experte nach der gelungenen Revanche Maskes an Virgil Hill am Samstagabend in München dem »Gentleman« Respekt. Trotz des fehlenden sportlichen Werts sorgte der 43-jährige Maske mit seinem Revanchekampf gegen den gleichaltrigen US-Amerikaner für einen Prominenten-Aufmarsch, wie er selbst in München selten vorkommt.
»Sensationell«, schwärmte Verona Pooth noch eine Stunde nach dem Sieg Maskes. »Henry hat es allen und vor allem sich selbst gezeigt. Er war mutig und hat genial geboxt, und ich glaube, dass er jetzt noch mehr an Ansehen gewonnen hat«, sagte die 38 Jahre alte Entertainerin, die häufig bei Box-Events anzutreffen ist. Auch Schauspielerin Veronika Ferres, mit Maske befreundet und Gast bei vielen seiner Kämpfe, war hellauf begeistert. »Unheimlich nervenstark« sei Maske gewesen, lobte Ferres - und sah den früheren Titelträger gar auf »Weltmeister-Niveau«.
Heiner Lauterbach, mit Ehefrau Viktoria erschienen, gab sich als Boxexperte aus und lobte die Technik Maskes, »die wie immer sehr gut war«. Total geschafft vom Event war Box-Debütant Sven Hannawald. »Ich bin komplett sprachlos, komplett fertig«, sagte der frühere Skispringer. Kritisch beäugte Fernseh-Moderator Günther Jauch die vor dem Kampf von vielen geäußerte Skepsis zum Vorhaben von Maske. Dies sei »typisch deutsch«, in den USA sei etwa die Rückkehr des damals 45 Jahre alten Schwergewichtlers George Foreman viel positiver aufgenommen worden.
Selbst die Box-Kollegen lobten Maskes Auftritt in dem »Seniorenmatch«. »Für mich war im Vorhinein eigentlich nur wichtig, das Henry da heil rauskommt. Aber dass er einen Klasse-Mann wie Hill so alt aussehen lässt, davor ziehe ich meinen Hut«, sagte der frühere Supermittelgewicht-Weltmeister Markus Beyer und schloss sich der Meinung der Klitschko-Brüder Wladimir und Vitali an. »Henry hat das Unmögliche möglich gemacht. Er ist eine Ikone, ein Idol. Er steht jetzt neben Max Schmeling. Hut ab!«, meinte Schwergewichts-Weltmeister Wladimir Klitschko.
Nur einer wollte nicht ins kollektive Loblied einstimmen: »Es war wichtig, dass Henry gewonnen hat«, sagte der frühere Halbschwergewichts-Weltmeister Dariusz Michalczewski. »Aber es war eigentlich ein schlechter Kampf: Er war langweilig - wie auch schon das erste Duell zwischen den beiden.«

Artikel vom 02.04.2007