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Wie neugeboren: Das
namu wieder komplett

Naturkundemuseum renoviert - Eröffnung am 21. April

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Ende des Provisoriums: Jahrelang hatte das Naturkundemuseum »namu« überhaupt keine Dauerausstellung mehr, aber vom 21. April an ist das Museum endlich wieder komplett.

Das »namu« wird »neu geboren« und soll, so Museumschefin Dr. Isolde Wrazidlo, seinem Namen alle Ehre machen, nämlich: natur, mensch, umwelt. Staubtrockene Vitrinenmuseen waren gestern. Das »namu« zeigt, dass es auch Themen wie der Klimawandel und die Artenvielfalt kompakt und trotz aller Ernsthaftigkeit spannend und lustig vermitteln kann.
Der rote Faden: Die Besucher kommen aus der Zukunft und blicken dann aus dem Jahr 2050 zurück ins Heute. Dort sehen sie Tiere, die wie eingefroren wirken - sie alle stehen auf der »Roten Liste«. Dazu gehören Kröten und die Hühnerrasse der Totleger. Oder sie sehen Orang Utan und Eisbär, deren Lebensräume bedroht sind. Man sieht den Alten Markt, auf dem Palmen in tropischem Klima bestens gedeihen, lernt neu eingewanderte Tiere kennen, die - sinnbildlich - in Koffern »anreisen«, kann am Beispiel des Maulwurfs testen, wieviel Natur der Mensch bereit ist so zu lassen wie sie ist und nimmt an einer »Gerichtsverhandlung« teil, bei dem Tiere die Kläger sind und Bratwurst, Pommes und Mayonnaise (gehäkelt!) vor Gericht stehen. Anklage: der Flächenverbrauch.
Ziel dieser Art der Präsentation sei es, »selbst Rückschlüsse ziehen zu können«, sagt Isolde Wrazidlo. Zu sehen sind auch Knochen von Wollnashorn und Mammut und - im Raum für die Museumspädagogik und für Veranstaltungen wie Kindergeburtstage - eine Riesen-Dinosaurierparade in Form eines Puzzles. Auf die regionalen Naturräume habe man - auch aus Platzgründen - verzichtet. Isolde Wrazidlo: »Diese draußen zu erleben, ist besser, als sie nachzubilden.« Unterschiedliche »Räume« mit unterschiedlichen Farben erleichtern Besuchern die Orientierung durch die Erdgeschichte.
Die Stadtwerke haben dem »namu« 511 000 Euro zur Verfügung gestellt, die NRW-Stiftung für Umwelt und Entwicklung gab 185 000 Euro, und für die Konzeption ist »Museumsreif!« zuständig.
Am Eröffnungstag haben Kinder freien Eintritt.

Artikel vom 31.03.2007