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Ricken muss in die Regionalliga

Trainer Doll greift durch - auch Kringe wird aus dem Kader verbannt

Ausgemustert: Ur-Borusse Lars Ricken muss weichen.
Von Friedrich-Wilhelm Kröger
Bielefeld/Dortmund (WB). Die Zeiten ändern sich schnell. Zwei Tage vor dem Abstiegsduell bei den Arminen lobte Thomas Doll seinen Mittelfeldspieler Lars Ricken: »Er kann mit seiner Erfahrung und Routine noch zu einem sehr wichtigen Spieler für uns werden.« Einen Tag nach der Partie verbannte der Dortmunder Trainer den Ur-Borussen in die Regionalliga-Mannschaft. Ricken folgen muss Florian Kringe. Doll hatte sich den größten Teil des verlorenen Kellerkampfes noch einmal angesehen und danach diese Sündenbock-Wahl getroffen.
Die Vorstellung in Bielefeld erschütterte ihn zutiefst, nachdem Doll in den Tagen zuvor noch alles daran setzte, seine Truppe mit guter Laune und viel Zuspruch für die Begegnung mit Bielefeld aufzubauen. Seine Forderung verhallte jedoch unerhört. »Die Spieler haben in Interviews immer wieder erklärt, dass sie ihr letztes Hemd geben für diesen Verein. Das will ich jetzt sehen«, hatte der 40-Jährige verlangt, um nach dem Abpfiff kleinlaut zuzugeben: »So reicht es nicht, das ist viel zu wenig.«
War Doll in Hamburg als zu weich und nachsichtig erachtet worden, so griff er beim BVB nun durch. Zumindest Kringe gehörte zuletzt zwar noch zu den besseren Akteuren. Nach Bielefeld nützte ihm das allerdings auch nichts mehr.
Der Kragen platze Michael Zorc. Der Manager kanzelte die Mannschaft für ihre anhaltend bequeme Einstellung ab: »Damit gehen wir sehenden Auges in die zweite Liga.« Mit nur einem Punkt aus fünf Spielen, den immerhin Doll beim 0:0 gegen Nürnberg holte, sieht es mau aus für die Borussen, die heute morgen zum Fitnesstest antanzen müssen. Dem Trainer gefällt die lahme Spielgeschwindigkeit nicht. Nur das Tempo auf dem Weg in das Tabellen-Tal ist hoch.

Artikel vom 02.04.2007