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Tesche entscheidet selbst

Dieses Debüt erfreut besonders Assistenztrainer Weber

Bielefeld (WB/dis). Die Aufgabe, Robert Tesche für dessen erste Bundesligapartie mental auf Ballhöhe zu bringen, überließ Arminias Cheftrainer Ernst Middendorp seinem Assistenten. »Jörg Weber hat vor der Partie mit mir gesprochen und mich eingestellt«, sagte Tesche.
Robert Tesche nimmt es mit Florian Kringe auf: Der Armine gab sein erstklassiges Debüt. Foto: Hörttrich
Weber ist Arminias zweiter Co-Trainer. Und als Ex-Coach der Arminia-Amateure hat er zu Oberliga-Shootingstar Tesche den kürzesten Draht. Unter Weber war der 19-Jährige binnen einer Halbserie in Arminias zweiter Mannschaft zum Stammspieler gereift. Und jetzt, da Ernst Middendorp Chefcoach der Profis und Weber dessen Assistent ist, schaffte er sogar in der Bundesliga den Durchbruch. Dass Tesche gegen Dortmund in der Startelf debütierte, wollte Middendorp keineswegs als sein Verdienst verkaufen. Auf die Frage, wie er auf die Idee gekommen sei, den Teenager zu nominieren, reagierte der Trainer sogar überrascht: »Er hat selber entschieden, dass er spielen will.«
Vor der Partie gegen den BVB hatte Middendorp den Kampf um die Plätze in der Startelf neu ausgerufen. »Robert hat sich seinen Einsatz im Training hart erarbeitet«, urteilte Middendorp und ließ den Youngster auf einer Art Zehnerposition (Tesche: »Meine Lieblingsrolle«) agieren.
Nach eigenen Worten nervös, aber hoch motiviert sei er, Tesche, in die Partie gegangen. Dass er den Gesichtern seiner Gegenspieler auf Anhieb Namen zuordnen konnte, ohne sie zu bitten, ihm den Rücken zuzudrehen, sei zwar neu gewesen, habe auf sein Spiel aber kaum Einfluss genommen. Tesche: »Ob Metzelder oder Wörns oder wer auch immer, daran denkt man nicht.« Und auch, ob die Eltern und Freundin Martina, die auf der Tribüne saßen, ob seines Erstligadebüts nun noch stolzer auf ihren Robert sind als vorher schon, beschäftigte ihn während seines 67-minütigen Einsatzes gar nicht. Zu sehr war Tesche darauf konzentriert, auf dem Platz einen guten Eindruck zu hinterlassen (»Ich denke, ich habe das ganz ordentlich gemacht«) und das Erstliga-Tempo mitzugehen. »Das war ungewohnt. Am Ende hatte ich Probleme mit der Kondition. Von der Ober- in die Bundesliga ist es schon ein großer Sprung.« Jörg Weber freute besonders, dass Tesche dieser gelang: »Er ist ja auch ein bisschen mein Spieler. Seinen Einsatz hat er sich redlich verdient. Robert ist ein Juwel, wenn er so weitermacht, haben wir viel Freude an ihm.«

Artikel vom 02.04.2007