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Kommentar
Die Ring-Rückkehr

Maskes Tag der Freude


Dieser Abgang muss Henry Maske gemundet haben. Manche sprachen von einem Wunder, das ist sicher zu hoch gegriffen, aber ein bemerkenswertes Stück Sportgeschichte hat der Gentleman aus Frankfurt/Oder in der Münchener Olympiahalle geschrieben.
Er hat es allen Skeptikern bewiesen, den ehemaligen Kollegen wie Dariusz Michalczewski, der Maske maximal sechs Runden zutraute, oder dem Kabarettisten Werner Schneyder, der das Übermaß an Ego bei allen alternden Faustkämpfern kritisierte.
Seine Freude darüber und über seine beachtenswerete Ringvorstellung zeigte der 43-Jährige in einer ansteckenden Art und Weise. Wateten am 23. November 1996 alle durchs Tal der Tränen, umarmte Maske nach den 12 Runden am Samstag alles und jeden. Und dieser Moment mit seiner Manuela, da wurde es dann doch wieder etwas feucht in und um den Ring.
Seine Frau wird verhindern, dass ihr Mann noch mal in den Ring steigt. Denn jetzt kommen sicher die großen Geldangebote für den nächsten und übernächsten Kampf. Aber Maske wird auch wissen: Ein Wein reift zwar mit den Jahren, er kann aber auch kippen.
Oliver Kreth

Artikel vom 02.04.2007