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Viel zu hohe Ablesegebühren

Ista beschreibt Marktsituation in vertraulichem Papier als Oligopol

Essen (WB/in). Die Ablesegebühren für Energie- und Wasserverbrauch sind zu hoch. Nach Angaben der »Financial Times Deutschland« (FTD) erzielen die Marktführer Techem und Ista einen operativen Gewinn von mehr als 40 Prozent.

Die FTD zitierte in ihrer Freitagausgabe aus einem vertraulichen Papier der Ista, das für mögliche Käufer erstellt wurde. Inzwischen ist das Unternehmen in Essen von Charterhouse Capital Partners übernommen worden. Ein Ista-Sprecher wollte gestern zu dem Bericht keine Stellung nehmen. Der Marktführer Techem bestritt die Darstellung der Zeitung: »Es gibt einen Preiskampf in der Branche.«
Mit Techem (Anteil: 29 Prozent) und Ista (25) teilen sich zwei Unternehmen mehr als die Hälfte des Gesamtmarktes. Dies erlaube die Festsetzung von viel zu hohen Gebühren. So erziele Ista in Deutschland etwa 50 Prozent des Umsatzes, aber drei Viertel seines Gewinns.
Weil die Kosten auf die Mieter umgelegt werden, haben die Vermieter im Allgemeinen kein gesteigertes Interesse an harten Preisverhandlungen. Den kleinen Kunden aber fehlt gegenüber dem Oligopol jedwede Marktmacht.
Nach Angaben der FTD sind dem Bundeskartellamt die Hände gebunden. Einschreiten könne es nur, wenn die Firmen fusionieren wollten oder ihre Marktmacht missbrauchten, indem sie etwa Wettbewerber behinderten oder Kunden diskriminierten. 2002 untersagte das Amt den Zusammenschluss von Ista (damals noch Viterra) mit der Nummer 4 im Markt, Minol.
Jetzt wechselt das Unternehmen für 2,4 Milliarden Euro an Charterhouse Capital Partners. Um Techem bemüht sich der australische Fonds Macquarie.

Artikel vom 31.03.2007