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Das Parkett der Gewinner

HSV Hamburg spielt auf Handball-Boden von Holz-Speckmann

Von Klaus-Peter Schillig
Halle (WB). Ein mittelständisches Unternehmen aus Halle (Kreis Gütersloh) setzt zum Siegeszug durch die großen Sport-Arenen an. Holz-Speckmann, Groß- und Einzelhändler, hat aktuell den Handball-Boden für die Color-Line-Arena in Hamburg geliefert, nächstes Objekt ist der »AWD-Dome« in Bremen.

Bundesligist Hamburger SV spielt an diesem Samstag sein Halbfinal-Rückspiel im Europapokal gegen RK Bosna Sarajewo auf dem neuen Holzboden, Mitte April finden hier Halbfinale und Endspiel im DHB-Pokal statt, das »Final-Four«. »Speed-Lock« lautet der international taugliche Markenname des Bodens, abgeleitet von der Schnelligkeit, mit der man die insgesamt 44 Millimeter starken Module dank eines eingebetteten Alu-Profils zusammenstecken kann. Helmut Lüger (61), Holzkaufmann und Außendienstler des Haller Unternehmens, hat den flächenelastischen Boden entwickelt, produziert wird er in einer eigenen Fertigungsstätte in Halle - »damit das Know-how am Ort bleibt«, meint Inhaber Dieter Brinkkötter.
Holz-Speckmann hält gleich mehrere Patente auf sein sportliches Produkt - und will natürlich nicht alle Feinheiten preisgeben. Soviel aber ist bekannt: 18 Millimeter starker und mit Vlies kaschierter Verbundschaum bildet die Unterschicht, darauf »liegt« eine zwölf Millimeter starke Multiplexplatte und darauf 14 Millimeter starkes Fertigparkett in beliebiger Holzart. Das ganze ist handelsüblich versiegelt. »Mit Turnschuhen bekommt man das nicht kaputt«, schwärmt Vertriebsleiter Norbert Schmitt-Kaffka von der langen Lebensdauer. Und von der Wirtschaftlichkeit des mobilen Bodens. Fünf Leute brauchen nur 2,5 Stunden, um die 2,5 mal 0,6 Meter großen Module, die in Metallgitterboxen gelagert werden, zusammenzusetzen.
Bei den Basketballern ist Holzfußboden dieser Art längst erste Wahl. In der Bundesliga sind Holzböden Pflicht, die Artland Dragons aus Quakenbrück haben deshalb gleich zwei Böden bestellt - einen für ihre Artland-Arena, einen für die daneben liegende Trainingshalle. Auch die Max-Schmeling-Halle in Berlin ist doppelt bestückt: für Basketball-Meister Alba Berlin liegt ein 620 Quadratmeter großes Basketball-Feld bereit, für Handball-Zweitligist Reinickendorfer Füchse ein 1000 Quadratmeter großes Feld.
In Düsseldorf hat Speckmann gleich drei Referenzobjekte liegen: Im ISS-Dome, der Heimat von Eishockey-Bundesligist »Metro Stars«, liegt direkt auf der Eisfläche der ebenfalls mobile Abdeckboden mit patentierter Schaumdämmung und darauf ein Handballfeld aus Halle, in der Philipshalle liegt ein Basketballfeld. In der Color-Line-Arena liegt der Holzboden aus Halle ebenfalls auf Eis, weil hier auch die »Hamburg Freezers« spielen.

Artikel vom 31.03.2007