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Ein »Torpedo« im Tor

TuS 97 I und Senner Frauen gewinnen Handball-Kreispokalfinale

Von Sebastian Schuster
Bielefeld (WB). Und wieder einmal hat sich eine scheinbar abgedroschene Floskel als wahrhaftig herausgestellt: Der Pokal - er ist und bleibt ein Wettbewerb mit eigenen Gesetzen. Vor allem Frauen-Verbandligist HSG Schröttinghausen-Babenhausen weiß davon ein Liedchen zu singen.

Finale Männer:
TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck - TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck III 38:35 (18:14). Das vereinsinterne Duell entwickelte sich zu einem auf beiden Seiten locker geführten Spielchen, an dessen Ende der Seriensieger, die »Erste«, den dritten Kreispokalsieg in Folge feiern konnte. TuS 97-Pokaltrainer Thorsten »Moppel« Lehmeier gab dem gewohnten ersten Anzug der Jürmker ganz in »Jogi-Löw-Manier« frei und nahm kreative Umstellungen vor. So startete beispielsweise der als »Geheimwaffe« angekündigte etatmäßige Sportliche Leiter Frank Brennecke auf der rechten Außenbahn, der etatmäßige Keeper Marcus Tiemann ebenfalls im Feld, dafür stand Rechtsaußen Marcel »Torpedo« Volmer im Tor.
Es ging hin und her. Zog die »Erste« um einige Tore davon, schaltete die gut aufspielende »Dritte« wieder einen Gang höher. An den Rand einer Niederlage konnte der Tabellenführer der Kreisliga A den Oberligisten zwar nicht bringen; die gute Leistung wurde beim künftigen Bezirksligisten aber dennoch als echter Erfolg bejubelt. »Wir sind mit unserer Darbietung sehr zufrieden«, war TuS 97 III-Akteur Roman Schasse voll des Lobes für seine Mannschaft. »Moppel« Lehmeier sah ein »freundschaftliches Spielchen mit gutem Ausgang für meine Mannschaft«.
TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck: Volmer - Vogelsang (8), Husemann (7), Niehaus (5), Tiemann, Brennecke (je 3/2), Grothaus, Lewerenz, Vollmer, Schlüter (je 3), Scheibe.
TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck III: Rolf/Gehring - Sternberg (7), Gorski (6), Damaschke (5), Dettke, Pielsticker (je 4), Schasse (3), Horstkotte, Wosnicza (je 2), Kruse (1/1), Froböse, Streu.
Finale Frauen:
HSG Schröttinghausen-Babenhausen - HT SF Senne 19:31 (11:13). Die Leiden der jungen »Schrötties« scheinen in dieser Spielzeit kein Ende nehmen zu wollen. Stand man schon im Verbandsliga-Alltag kurz vor dem Sturz in die Landesliga, ging nun auch noch das Finale im Kreispokal gegen den unterklassigen Gegner vom HT SF Senne gründlich in die Hose. Ein Klassenunterschied war am sonnigen Samstagnachmittag in der Realschulhalle Jöllenbeck allemal zu verspüren, allerdings in »verkehrter« Art und Weise. Nicht die Verbandsliga-Damen von Coach André Pohl dominierten die Partie, sondern die hochmotivierten Gegnerinnen aus dem Bielefelder Süden.
Nach ausgeglichener erster Halbzeit wirkte der Landesligist nach dem Pausentee deutlich frischer und konzentrierter als seine Kontrahentinnen von der HSG. »Im zweiten Durchgang war unser Spiel erschreckend emotionslos«, fiel es Trainer Pohl schwer, die Leistung seines Teams in Worte zu kleiden. Tatsächlich brachten es seine Mädels gegen den starken Gegner bis zur 47. Spielminute auf zwei bescheidene Törchen in Durchgang zwei. Senne, das zu diesem Zeitpunkt bereits mit 22:13 in Front lag, konnte den mehr als verdienten Sieg somit leicht und locker nach Hause schaukeln. »Das ist unser absoluter Saisonhöhepunkt«, war Sennes Trainer Andreas Gohr nach dem Erfolg seiner Mädels kaum zu bremsen.
HSG Schröttinghausen-Babenhausen: Hanke/Seidel - Berger (6/2), Schwabe (5), Willeweit, Noske (je 3), Knuth, K. Biermann (je 1), Blume, Mylius, A. Biermann, Tubbessing.
Senne: Herrmann/Heumann - Wend (8/3), Hudalla (7/1), Werner, Michelswirth (je 4), Rußkamp (3), Pietsch (2/1), Trott (2), Löhr (1).

Artikel vom 02.04.2007